Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Eric Can­tona (Crystal Palace – Man­chester United 1:1; 25. Januar 1995)

Es ist der schmale Grat zwi­schen Genie und Wahn­sinn, der den Mythos um Eric Can­tona bildet. Er schoss Traum­tore und belei­digte seinen Natio­nal­trainer. Er gewann Titel und warf einem Ball­jungen das Spiel­gerät an den Kopf. Eben­dieser schmale Grat machte ihn am 25. Januar 1995 welt­be­rühmt. Der fran­zö­si­sche Stür­mer­star von Man­chester United war im Spiel gegen Crystal Palace kurz nach der Halb­zeit vom Platz geflogen und wehrte sich gegen die Anfein­dungen der Palace-Fans, nun ja, auf die wahn­sin­nige Art.

Nachdem ihn ein Zuschauer nach dem Platz­ver­weis ras­sis­tisch belei­digt hatte, sprang Can­tona in Kung-Fu-Manier über die Bande in die Brust des Fans. Sofort rap­pelte er sich auf und schlug weiter zu, ehe ihn Trainer Alex Fer­guson zurück­halten konnte. Can­tona ent­ging nur knapp einer zwei­wö­chigen Haft­strafe, musste Sozi­al­stunden leisten und wurde für acht Monate gesperrt.

Inhalt aus Datenschutzgründen blockiert

(Bei Anzeige erfolgt möglicherweise Tracking durch Drittanbieter)

Toni Leistner (Dynamo Dresden – Ham­burger SV 4:1; 14. Sep­tember 2020)

Ein Anhänger von Dynamo Dresden hätte am Mon­tag­abend vieles machen können. Er hätte zum Bei­spiel auf der Couch ein Buch lesen können. Er hätte auch das DFB-Pokal-Spiel gegen den Ham­burger SV im Fern­sehen ver­folgen können. Und er hätte auch danach die her­vor­ra­gende Leis­tung seines Teams feiern können. Einer stand auf der Tri­büne und ent­schied sich dagegen. Er belei­digte den Ex-Dresdner Toni Leistner und dessen Familie heftig, wäh­rend dieser ein Fern­seh­in­ter­view gab.

Imago0048202643h

Toni Leistner geriet auf der Tri­büne mit einem Fan anein­ander.

Imago Images

Jack Grea­lish (Bir­mingham City – Aston Villa 0:1; 10. März 2019)

Es lief die neunte Spiel­mi­nute des Bir­mingham-Derbys zwi­schen Aston Villa und Bir­mingham City, als Jack Grea­lish einen zu lange gera­tenen Ein­wurf seines Team­kol­legen Anwar El Ghazi nicht mehr erreichte. Plötz­lich stürmte ein Fan von Bir­mingham City aufs Feld, sprang Grea­lish von hinten an und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Ich habe in diesem Moment ein­fach nicht auf­ge­passt und plötz­lich fühlte ich einen Schlag an der Seite meines Gesichts. Natür­lich gibt es Riva­lität im Fuß­ball, aber für so etwas ist hier meiner Mei­nung nach kein Platz“, sagt Grea­lish nach dem Spiel.

Später bezeich­nete der frisch geba­ckene eng­li­sche Natio­nal­spieler den Tag als den besten seines Lebens. Denn Grea­lish hatte nach dem Schlag wei­ter­spielen können, den ein­zigen Treffer erzielt und so seine Vil­lans zum Der­by­sieg geführt.

Paolo Guer­rero (Ham­burger SV – Han­nover 96 0:0; 4. April 2010)

An diesem Oster­sonntag hatte sich Paolo Guer­rero ein dickes Ei gelegt. Das Nord­duell zwi­schen dem Ham­burger SV und Han­nover 96 endete 0:0 – kein Erfolgs­er­lebnis für Guer­rero. Ein Treffer gelang dem HSV-Stürmer aller­dings doch noch. Auf dem Weg in die Kabinen wurden die Ham­burger von den Fans gna­denlos aus­ge­pfiffen und zum Teil auch ras­sis­tisch belei­digt. Der Peruaner verlor die Nerven und warf die Trink­fla­sche auf einen der Fans.

Der Aus­raster wurde für Guer­rero richtig teuer: 20.000 Euro Strafe vom DFB-Sport­ge­richt plus fünf Spiele Sperre. 100.000 Euro Strafe (an eine gemein­nüt­zige Ein­rich­tung) vom Amts­ge­richt Ham­burg-Altona und zwei Jahre auf Bewäh­rung. Der Ham­burger SV ver­don­nerte seinen Angreifer zu einer Geld­strafe in Höhe von geschätzten 60.000 Euro.

Tim Knip­ping (1. FC Saar­brü­cken – Rot-Weiß Erfurt 0:1; 10. Mai 2014)

32 Punkte nach 38 Spielen. Das war die magere Aus­beute des 1. FC Saar­brü­cken nach der Dritt­li­ga­saison 2013/14. Damit stiegen die Saar­länder sang- und klanglos in die Regio­nal­liga ab. Dass das für große Ent­täu­schung bei den eigenen Anhän­gern sorgt, war allen Betei­ligten klar. Abwehr­spieler Tim Knip­ping eben­falls. Nach dem letzten Spiel gegen Rot-Weiß Erfurt (0:1) gelangten einige Fan in den Kabi­nen­trakt des Saar­brü­cker Lud­wigs­park­sta­dions. Dort gerieten sie mit Knip­ping anein­ander und der Streit eska­lierte. Ein Fan schlug mit der Faust ins Gesicht des Spie­lers. Der sagte dar­aufhin der Saar­brü­cker Zei­tung, er glaube nicht, dass die Aktion gegen mich per­sön­lich gerichtet war. Ich stand halt gerade da.“ Außerdem habe ihn der Schlag ohnehin im Herzen mehr weh getan als im Gesicht.

Eric Dier (Tot­tenham Hot­spur – Nor­wich City 2:3 i.E.; 4. März 2020)

Ähn­lich wie Toni Leistner machte auch Tot­ten­hams Eric Dier im März dieses Jahres einen Aus­flug auf die Tri­büne. Nach dem bit­teren Pokalaus gegen Nor­wich City stürmte Dier auf die Ränge und legte sich laut­stark mit Zuschauern an. Diese sollen zuvor seinen Bruder belei­digt haben, den der eng­li­sche Natio­nal­spieler ver­tei­digen wollte.

Auf der Pres­se­kon­fe­renz nach der Partie zeigte Spurs-Trainer José Mour­inho Ver­ständnis für seinen Spieler. Wenn der Verein eine Strafe gegen ihn ver­hängt, dann bin ich damit nicht ein­ver­standen, auch wenn das, was er gemacht hat, falsch war“, sagte der Por­tu­giese. Zumin­dest die Liga bestrafte Dier und sperrte ihn für vier Spiele. Außerdem musste er 40.000 Pfund (rund 44.400 Euro) Strafe zahlen.

Craig Bel­lamy (Man­chester United – Man­chester City 4:3; 20. Sep­tember 2009)

Das 153. Man­chester-Derby am Sep­tember 2009 ging in die Geschichte ein. Immerhin befindet sich auf You­Tube ein High­light­clip von dem 4:3 für Man­chester United mit der Beschrei­bung Grea­test Man­chester Derby of all time!“ Craig Bel­lamy erzielte für die Citi­zens zwei Treffer – in die Schlag­zeilen geriet er aber auch wegen einer Aus­ein­an­der­set­zung mit einem Flitzer.

Ein 21-jäh­riger Fan war nach Abpfiff auf das Spiel­feld gestürmt und wurde von den her­bei­ei­lenden Ord­nern ordent­lich nie­der­ge­streckt. Wäh­rend ihn die Sicher­heits­leute dann fest im Griff vom Feld führen wollen, stürmte Craig Bel­lamy auf ihn zu und schlug ihm ins Gesicht. Weder Verein noch die FA bestraften Bel­lamy für dessen Aus­raster.

Luke O’Nien (FC Ports­mouth – AFC Sun­der­land 0:0; 16. Mai 2019)

Im Halb­fi­nale der Play­offs um den Auf­stieg in die zweite eng­li­sche Liga 2019 lief die 61. Minute zwi­schen dem AFC Sun­der­land und dem FC Ports­mouth, als sich Sun­der­lands Luke O’Nien gegen seinen Gegen­spieler Tom Naylor durch­setzte, den Ball abspielte und dann mit ihm anein­ander geriet. Dar­aufhin fiel O’Nien über die Wer­be­bande und lan­dete direkt vor dem Ports­mouth-Block.

Die Fans emp­fingen ihn nicht gerade herz­lich und brüllten auf den Abwehr­spieler ein. Einem Fan reichte das jedoch nicht. Er trat den auf dem Boden lie­genden Spieler, der danach ent­spannt zurück auf das Spiel­feld klet­terte und mit seiner Aus­sage über­raschte: Die Polizei hat gefragt, ob ich Anzeige erstatten will, aber so etwas gehört zum Fuß­ball dazu. Wenn ein Spiel ange­pfiffen wird, geben zwei Teams und zwei Fan-Lager alles. Und das ist ein­fach ein Teil davon. Kein Pro­blem.“ Nach dem gewonnen Halb­fi­nale hatte O’Nien auch noch lachen können – den Auf­stieg ver­passte Sun­der­land aller­dings trotzdem.

Neymar (Stade Rennes – Paris Saint-Ger­main 6:5 i.E.; 27. April 2019)

Paris Saint-Ger­main ist in Frank­reich seit Jahren das Maß aller Dinge. Über­ra­schend verlor PSG 2019 aller­dings das Pokal­fi­nale gegen Stade Rennes im Elf­me­ter­schießen. Das sorgte bei der von Stars gespickten Mann­schaft von Thomas Tuchel für schlechte Laune. Auf dem Weg zu Sie­ger­eh­rung ließ sich Neymar von einem fil­menden Fan pro­vo­zieren und schlug zu. Der Fan beteu­erte gegen­über L’Equipe, den Bra­si­lianer nicht belei­digt zu haben. Er soll ihm aller­dings emp­fohlen haben, das Fuß­ball­spielen zu lernen. Neymar habe dem Mann dar­aufhin ins Gesicht gegriffen. Der Fran­zö­si­sche Fuß­ball­ver­band (FFF) ver­ur­teilte den Stürmer zu einer Sperre von vier Spielen.

Pär Hansson (Malmö FF – Hel­sing­borgs IF; 24. Mai 2011)

Im Jahr 2011 emp­fing in der schwe­di­schen ersten Liga Ver­folger Malmö FF den Spit­zen­reiter Hel­sing­borgs IF zum Spit­zen­spiel. Nach nur 30 Minuten kniete Hel­sing­borgs Tor­hüter Pär Hansson gerade an der Straf­raum­kante, als von hinten ein Fan ange­stürmt kam und ihn nie­der­streckte. Prompt eilten Mit­spieler zu Hilfe und Sicher­heits­kräfte führten den Täter ab. Ein Schlag mit Folgen: Der Schieds­richter bat beide Mann­schaften in die Kabinen und ent­schied 20 Minuten später, die Partie nicht mehr wieder anzu­pfeifen. Am Ende der Saison beju­belte Hansson mit seinem Team das schwe­di­sche Triple aus Meis­ter­schaft, Pokal und Supercup.