Seite 2: „Austausch mit Anthony Power gab es in den letzten Jahren eher im Gerichtssaal"

Hat es irgend­einen Aus­tausch mit Power zu dem Thema gegeben?
Aus­tausch mit Anthony Power gab es in den letzten Jahren eher im Gerichts­saal. Die Löwen­fans gegen Rechts”, denen ich ange­höre, wurden auf­grund eines T‑Shirts mit einem kri­ti­schen Spruch bezüg­lich Ismaik ver­klagt. Außerdem wollte Power die Nut­zung des 1860-Logos gericht­lich ver­bieten. Dieses ver­wendet Löwen­fans gegen Rechts” schon seit mehr als 20 Jahren. Auch Fan­clubs wollte er die Nut­zung des Logos unter­sagen.

Wie geht es jetzt weiter? Planen Sie schon ein Pro­test-Shirt?
Dafür ist alles noch zu frisch. Aber es gibt sehr viel Unmut unter den Fans. Die Löwen­szene ist sehr breit gefä­chert und kreativ. Ich denke, er hat sich mit dieser Aktion keinen Gefallen getan. Ander­seits wird es ihm egal sein. Er genießt hier als Statt­halter von Hasan Ismaik quasi Nar­ren­frei­heit. An Har­monie war ihm noch nie gelegen.

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Bene­dikt Nie­der­günzl in seinem eigens designten Shirt.

Privat

Die Posse um das Wir sind der Verein“-Shirt ist nur ein wei­terer Beweis dafür, wie tief der Graben zwi­schen Hasan Ismaik und dessen Statt­halter und vielen Löwen-Fans ist. Die Mer­chan­di­sing­rechte gehören noch bis 2032 dem Investor. Sehen Sie als Fan noch irgend­eine Mög­lich­keit zur Annä­he­rung?
Ich stelle es mir schwierig vor, denn hier treffen zwei Welten auf­ein­ander. Ein ara­bi­scher Investor, der lange nicht mehr im Sta­dion war, dafür aber die Fans per Inter­view belei­digt und das Prä­si­dium ver­un­glimpft. Der von einem 50.000-Mann-Stadion am Mes­se­ge­lände Riem mit Löwenzoo geträumt hat – und auf Augen­höhe mit Bar­ce­lona sein möchte. Auf der anderen Seite Fans, die sich freuen, end­lich wieder in der Heimat in Gie­sing zu sein. Die ihr Viertel lieben und mit einem Lebens­ge­fühl ver­binden. Auch die aktu­elle Causa zeigt, wie unwahr­schein­lich es ist, dass es hier nochmal zu einer Annä­he­rung kommt.

Was müsste sich denn ändern, damit Sie ver­söhn­li­cher auf diese unglück­liche Ver­bin­dung bli­cken könnten?
Die aller­ersten Schritte müssten sein: Mer­chan­di­sing­rechte zurück zur KGaA, Anthony Power abziehen, Schul­den­schnitt! Sollte Ismaik an einem echten Dialog inter­es­siert sein, sollte er sich end­lich eine seriöse Person aus dem direkten Umfeld von Sechzig suchen.