Der FC Bayern verliert 0:1 bei Villareal. Musiala fällt auf, Pavard fällt ab, Neuer fällt hin. Fällt das Urteil: Die Einzelkritik.
Manuel Neuer:
Das Positive zuerst: Beim Gegentor absolut schuldlos. Rettete einmal stark gegen Danjuma. In der zweiten Halbzeit dan juma mit einem üblen Abspielfehler samt Ausrutscher, der allerdings folgenlos blieb. Der von ihm angespielte Moreno verfehlte das leere Tor von der Mittellinie aus nur um ein paar Zentimeter. Glück gehabt. Neuers Leistung also wie Mario Baslers Gang nach der Weizenschorle aus dem Foyer des Kempinski Hotel Airport München auf sein Zimmer: Schwankend.
Benjamin Pavard:
Wäre Pavard ein Schüler, seine Noten würden sich eigentlich immer im Bereich zwischen drei und vier bewegen. Nie richtig gut, aber auch nie richtig schlecht. Eigentlich. Gestern allerdings mit einer glatten Sechs. Und der Bitte um ein Elterngespräch. Wäre seine Partie in unserer Analogie nun eine Klausur, er hätte selbst seinen eigenen Namen falsch geschrieben.
Dayot Upamecano:
Ihr kennt die Metapher vom Wolf im Schafspelz. Teufelskerl Upamecano dagegen hat das Ganze gestern kurzerhand umgedreht und trat als Schaf im Wolfspelz auf. Erschreckende Statur, im Verhalten allerdings völlig harmlos. Sah in vielen Zweikämpfen nicht wirklich gut aus, im Spiel nach vorne auch nur sporadisch mit brauchbaren Ideen. Wird in Zukunft wohl Rummelplätze meiden, so oft wie Danjuma und Moreno gestern mit ihm ins Karussell gestiegen sind.
Lucas Hernandez:
Machte in der Bayern-Abwehr noch den sichersten Eindruck. Ab und an mit guten Zweikämpfen und ordentlichem Stellungsspiel. Bei der Gestaltung des Spielaufbaus allerdings wie Mario Basler bei besagtem Gang aus dem Foyer des Kempinski Hotel Airport München auf sein Zimmer: überfordert.
Alphonso Davies:
Feierte sein Comeback nach Verletzung. Wäre sein Spiel allerdings eine Feier, es würde weder Kuchen, noch Luftballons, Musik, Spiele, Getränke oder Pizza geben. Und Gäste würden auch keine kommen. Wobei – doch, einer. Dieser super nervige Typ, der unangemeldet kommt, dich nur oberflächlich kennt, trotzdem „Keule“ zu dir sagt und dir gegen vier Uhr den Couchtisch zerlegt. Im Fall Davies wäre dieser jemand Villareal-Rechtsverteidiger Foyth, der ihn peu á peu in den Wahnsinn zu treiben schien. Davies leistete sich so viele Abspielfehler, dass jeder ehemalige Hobbykicker auf dem Sofa gedacht haben dürfte: „Das krieg ich auch noch hin. Und mir würden auch fünf Millionen Euro Gehalt weniger reichen.“ Ausnahmsweise muss man sagen: Ja Dieter, du hast Recht. Und jetzt nimm diesen albernen Partyhut ab.
Joshua Kimmich:
Wurde von Sandro Wagner bei DAZN anfangs als „Terrier“ bezeichnet. Hätte nach dem gestrigen Abend wahrscheinlich ins Tierheim wandern müssen. Grund: Permanent nur am bellen, verweigert die Teilnahme am Spiel und das Chippen funktioniert auch nicht richtig.