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Manuel Neuer
Irgend­wann, wenn er mal Zeit hat zwi­schen all den Paraden und Vor­stößen und 60-Meter-Abwürfen, muss uns Manuel Neuer mal erklären, wie er den Schuss von Luis Suarez nach elf Minuten halten konnte. Solch ein ver­drehtes Knie haben wir zuletzt bei Elkin Soto gesehen und das hatte bekannt­lich eine furcht­bare Ver­let­zung zur Folge. Neuer aber war 90 Minuten lang furchtbar gut, dank Guar­diolas tak­ti­scher Varia­tionen im Stile eines Jogi Löw kam der Bayern-Keeper gar mal wieder zu seinen geliebten Aus­flügen aus dem Straf­raum. Und doch stieß am gest­rigen Abend auch Neuer an seine Grenzen – nach der Schwalbe von Neymar ver­suchte der Schluss­mann das Spiel sofort wieder schnell zu machen und passte zu Bernat. Der verlor den Ball, Messi traf zum 1:0. Viel­leicht aber auch eine ganz ange­nehme Erkenntnis: Auch Manuel Neuer macht noch Fehler, wenn auch kleine.

Raf­inha
Musste erst auf links gegen Messi, dann auf rechts gegen Neymar ver­tei­digen. Klingt wie: Kannst Du bitte 45 Minuten auf meinen unkon­trol­lier­baren weißen Hai auf­passen, dass er hier, in unserer Blut­bank, keinen Ärger macht? Danke! Ach ja und dann bitte sei doch so gut und geh mit meinem bis­sigen Staf­ford Ter­rier zur Kat­zen­aus­stel­lung, ok? Du bist ein Schatz!“ Immerhin: Andere Ver­tei­diger wären bei diesen Auf­gaben gegen diese Gegner kom­plett ein­ge­bro­chen, Raf­inha brö­ckelte nur leicht. Half aber trotzdem nichts. Siehe Tor­sta­tistik.

Medhi Benatia
Es gab mal Zeiten, da waren 1,89 Meter große und 92 Kilo­gramm schwere Innen­ver­tei­diger beweg­lich wie Kriegs­denk­mäler. Doch diese Zeiten sind offenbar lange vorbei. Heute kann ein Hüne wie der Bayern-Marok­kaner Medhi Benatia selbst sol­chen Wir­bel­winden wie Suarez, Messi und Neymar in Sachen Beweg­lich­keit Paroli bieten. Wir sehen es schon vor uns: Bald werden 2,10 Meter große Bal­lett­tänzer die Bühnen rocken, werden bei Olympia talen­tierte Usbeken nicht nur in der Schwer­ge­wichts­klasse boxen, son­dern auch noch bei der rhyth­mi­schen Sport­gym­nastik antreten. Und ihr Idol wird Medhi Benatia heißen. Wenn sich dann noch jemand an seinen Auf­tritt gegen Bar­ce­lona erin­nern wird. Der war wirk­lich gut – aber bei einer 0:3‑Pleite einen Ver­tei­diger zu loben ist so risi­ko­reich wie der Rück­wärts­salto am Reck eines han­dels­üb­li­chen 11FREUNDE-Redak­teurs.

Jerome Boateng
Wäh­rend der Ein­zel­kri­tiker diese Zeilen zusam­men­schred­dert, sitzt unser neuer Prak­ti­kant im Schweiße seines Ange­sichts vor etwa 25 Bild­schirmen und sucht sämt­liche www-Ver­hoh­ne­pie­pe­lungen zusammen, die das Netz seit ges­tern Abend über dem armen Jerome Boateng ergießt. Der hatte eigent­lich mal wieder ein sou­ve­ränes Spiel gemacht und und in vie­lerlei Hin­sicht unter Beweis gestellt, dass er zu den besten Ver­tei­di­gern der Welt gehört. Des­halb hatte er es auch wirk­lich nicht ver­dient, was der liebe Fuß­ball­gott, also Lionel Messi, mit ihm in der 80. Minute anstellte: Mit dem Rücken zum Tor befand sich Boateng plötz­lich in einem Mini-Sprint­duell gegen den her­an­stür­menden Messi, ein Zwei­kampf, den der Argen­ti­nier in seinem Leben ver­mut­lich schon so häufig gewonnen hat, dass ihm allein der Gedanke daran, nun doch an des Geg­ners Beinen hängen zu bleiben, völlig fremd geworden ist. Messi wackelte, Boateng stol­perte, Boateng fiel. Messi über­lupfte Neuer – natür­lich mit seinem schwä­cheren“ rechten Fuß – und wir unta­len­tierten Ama­teure haben mal wieder wen, über den wir uns lustig machen können. Armer Jerome Boateng. Kleiner Trost: Das nächste 7:0 in der Bun­des­liga kommt bestimmt.