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Seite 2: Schaut man genauer, verdunkelt sich das königsblaue Bild

Noch mehr ver­dun­kelt sich das königs­blaue Bild, wenn man auf die Expected Goals schaut, mit der man die Qua­lität der Tor­chancen ermit­teln kann. Bei den xGs wird mit­ein­be­zogen, aus wel­cher Situa­tion ein Schuss aufs Tor abge­geben wurde. Denn natür­lich ist die Wahr­schein­lich­keit höher, aus sechs Metern zen­tral vor dem Tor einen Treffer zu erzielen als aus 25 Metern von der Seite. Am ein­fachsten kann man sich den Wert anhand von Elf­me­tern klar­ma­chen: Durch­schnitt­lich drei von vier Elf­me­tern werden ver­wan­delt, also 75 Pro­zent, das ent­spricht 0,75 xG (Expected Goals).

Die Modelle für die Expected Goals werden immer prä­ziser, inzwi­schen wird auch der Geg­ner­druck beim Tor­schuss mit­be­rechnet. Denn es ist wahr­schein­li­cher, aus 16 Metern ein Tor zu schießen, wenn der Schütze unbe­drängt ist und kein Ver­tei­diger im Weg steht, als aus sechs Metern, wenn noch vier Ver­tei­diger die Schuss­bahn blo­ckieren. So geben die Expected Goals relativ genauen Auf­schluss über die Qua­lität der Tor­chancen einer Mann­schaft. Und das ist keine gute Nach­richt für Schalke.

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Suat Serdar jubelte für Schalke häu­figer als zu erwarten gewesen wäre

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Dabei ist die Mann­schaft näm­lich end­gültig im Tabel­len­keller ange­kommen. Die 27,2 xG sind der fünft­schlech­teste Wert der Liga, nur Düs­sel­dorf (20,8), Hertha (23,7), Pader­born (26,4) und Frei­burg (26,6) stehen hier noch schlechter da. Dass Schalke 32 Tore geschossen hat, also fünf mehr als zu erwarten wäre, bedeutet, dass in dieser Saison das Spiel­glück eher mit Wag­ners Team war.

Das wird gerade beim bis­lang besten Tor­schützen offen­sicht­lich, der in den letzten Wochen bitter ver­misst wurde, nachdem er sich Ende Januar ver­letzte. Suat Serdar hat sieben Tore geschossen, obwohl er gar kein Stürmer ist. Doch der Fuß­ball­gott hat es mit dem Natio­nal­spieler vor dem Tor beson­ders gut gemeint. Die Qua­lität seiner Chancen lag bei 2,7 xG, rea­lis­ti­scher wäre es also gewesen, wenn Serdar drei Tore geschossen hätte und nicht sieben. Weil solche Strähnen aber nicht nach­haltig sind, sollten Schalke-Fans nicht zu große Hoff­nungen an seine mög­liche Rück­kehr knüpfen.

Auf Schalke dürfte durch diese Zahlen aber kaum jemand wirk­lich über­rascht sein. Dass es der Mann­schaft an Offen­siv­kraft fehlt, ist schon lange ein Thema. In der letzten Saison schoss die Mann­schaft in 34 Spielen nur 36 Tore, hatte dabei aber Pech, denn die Chan­cen­qua­lität lag bei 42,8 xG. In der Hin­runde dieser Saison wurde die Offen­siv­schwäche durch Spiel­glück etwas über­tüncht, aber inzwi­schen scheinen die Pro­bleme wieder durch.