Fast chancenlos scheinen die Heidenheimer heute Abend gegen den FC Bayern ins Spiel zu gehen. Beste Voraussetzungen also für eine Pokalsensation. Die erste peinliche Niederlage wäre es für die Bayern jedenfalls nicht.
1967/68, Halbfinale: VfL Bochum – FC Bayern 2:1
Weil der damaliga Regionalligist aus Bochum noch keine Flutlichtanlage besaß, wurde das Spiel am Mittwochnachmittag angepfiffen. Klar, ungewohnte Zeit für die Stars Sepp Maier, Franz Beckenbauer, Gerd Müller. Da will sich auch Coach Zaltko Cajkovski nur noch vergraben.
1971/72, Viertelfinale: FC Bayern – 1. FC Köln 3:0; 1:5
So bedröppelt wie Hennes wird Trainer Udo Lattek nach dem Spiel auch gucken. Erst gewinnen seine Bayern das Hinspiel 3:0, dann verlieren sie in Köln mit 1:5 – und scheiden aus.
1977/78, 3. Runde: FC 08 Homburg – FC Bayern 3:1
Weltpokalsiegerbesieger! Der Zweitligist aus dem Saarland schaltet das Starensemble um Gerd Müller und Karl-Heinz Rummenigge aus.
1978/79, 2.Runde: FC Bayern – VfL Osnabrück 4:5
Fünf Treffer gegen Sepp Maier und das ohne Elfmeterschießen. Müller trifft zwar dreimal, hilft aber am Ende nichts: Andreas Wagner schnürt ebenfalls einen Dreierpack und wird damit zum Held der Lila-Weißen.
1979/80 3.Runde: SpVgg Bayreuth – FC Bayern 1:0
Damals, als noch keiner über orangene Bälle, Rasenheizung oder RB Leipzig redete. Wir wussten es schon immer. Früher war alles besser.
1990/91, 1.Runde: TSG Weinheim – FC Bayern 1:0
Nichtmal einen Monat nach dem Finale müssen fünf Bayern-Weltmeister aufs Dorf. Zur TSG Weihnheim. Da hätten wir auch keinen Bock drauf! Außerdem: Was erlaube Strunz? Rote Karte in der 26. Minute. Thomas Schwechheimer, seines Zeichen Kettenraucher, verwandelt den Elfer und besiegelt die Pokalsensation.
1994/95, 1.Runde: TSV Vestenbergsgreuth – FC Bayern 1:0
Es gibt drei Möglichkeiten. A) Oliver Kahn sieht Lord Voldemort, B) Oliver Kahn verliert seine 8‑Kombi-Wette mit dem letzten Spiel oder C) Oliver Kahn kassiert das entscheidene Tor gegen das 400-Einwohner-Dorf Vestenbergsgreuth.
Anmerkung: Frank Schmidt, heute Trainer des FC Heidenheim, stand damals als Spieler für die Heimelf auf dem Platz.
2003/04, Viertelfinale: Alemannia Aachen – FC Bayern 2:1
Erik Meijer trifft in der 81. Minute, der Tivoli bebt. Nach der Niederlage sind die Bayern so bedient, dass sie nicht mal mehr im Stadion duschen gehen wollten und dies angeblich erst im Hotel nachholten.
2006/07, Achtelfinale: Alemannia Aachen – FC Bayern 4:2
Aachen steigt in derselben Saison noch ab, bezwingt aber immerhin die Bayern. Einmal im Pokal und später auch in der Bundesliga. Grund genug, Schlaudraff abzukaufen.
2010/11, Halfbinale: FC Bayern – FC Schalke 04 0:1
Die »Koan Neuer«-Protestaktion war genauso wenig erfolgreich wie die eigene Mannschaft an diesem Tag. Raúl schießt Schalke ins Pokalfinale, Neuer unterschreibt einen Vertrag.
2011/12, Finale: Borussia Dortmund – FC Bayern 5:2
Richtig auf die Fresse gab es im Pokalfinale 2012. Lewandowski trifft dreimal, Hummels und Kagawa je einmal. Aber für die Bayern gab es damals noch Hoffnung auf einen Titel: Nur eine Woche später stand das Finale Dahoam an.
2014/15 Halbfinale: FC Bayern – Borussia Dortmund 1:3 n.E.
Rutschpartie in der Allianz Arena: Beim Elfmeterschießen rutscht erst Philipp Lahm aus, dann Xabi Alonso. Langerak hält den Elfmeter von Götze, Neuer schießt an die Latte. Einfacher hätte man den Dortmundern das Elfmeterschießen nicht machen können.
2017/18 Pokalfinale: FC Bayern – Eintracht Frankfurt 1:3
»Es war egal, ob er Elfmeter gibt oder nicht. Ich hätte ihn sowieso gehalten« (Hradecky), »Wenn ich den Felix treffe, biete ich ihm ein Bier an« (Hradecky über Zwayer), »Beim Vieobeweis bittest du alle Götter dir zu helfen. Haha, sie waren da« (Willems). In der Nachspielzeit hatte Frankfurt Glück, dass Schiri Zwayer nach Videobeweis nicht auf den Elfmeterpunkt zeigte.