Der FC Memmingen muss heute Abend ans Limit gehen. Denn 1860 München ist zum Auftakt der Regionalliga Bayern zu Gast. Das Stadion ist ausverkauft, aber der FCM wirbt dennoch mit einer außergwöhnlichen Ticket-Idee.
Stadtgespräch sei das Spiel sowieso seit Tagen. Auch für die Mannschaft sei die Partie keine normale: „Wir haben zuletzt versucht, die Jungs ein wenig abzuschotten, da uns täglich etliche Anfragen für Interviews oder ähnliches erreichen“, sagt Schales. Man versuche zwar, das Spiel als ganz normalen Kampf um drei Punkte darzustellen, aber so, und das weiß Schales auch, „ist es natürlich nicht.“
„Das hier heute hat schon eine andere Qualität“
Auf der Geschäftsstelle würden die Mitarbeiter seit 14 Tagen ausschließlich für diese Partie arbeiten. „Ich war zwar schon vor 25 Jahren dabei, als die Löwen das letzte Mal in Memmingen um Punkte gespielt haben. Aber das hier heute hat schon eine andere Qualität“, so Schales.
Die Sicherheitsvorkehrung wurden verschärft, das Polizeiaufgebot im Vergleich zum Regionalliga-Alltag deutlich erhöht. Laut Schales arbeite man heute Abend auf den Standards eines Bundesligaspiels. Rund 100 Helfer werden vor Ort im Einsatz sein. Der Verein sei hoffnungsvoll, heute Abend ein guter Gastgeber sein zu und alle Bedingungen in Sachen Sicherheit erfüllen zu können.
Und auf dem Platz?
Dabei hat der FC Memmingen, der zwischen dem ganzen Löwen-Hype ein wenig zum Nebendarsteller gerät, auch sportlich etwas zu bieten. Die vergangene Saison schloss man auf Rang Fünf ab. So gut wie noch nie in der eigenen Regionalliga-Geschichte. Für die kommende Saison hofft Trainer Stefan Anderl auf eine Platzierung zwischen den Rängen Sechs und Zehn. Dessen Spieler hätten im Training eine Extraschippe draufgelegt. So ein Spiel habe man ja nicht alle Tage vor der Brust.
Und die Sechziger? Die reisen mit einer Mannschaft an, die zu einem Großteil aus ehemaligen 1860-Amateuren besteht. Also aus den Jungs, die im April vor einem Fünftel der für heute erwarteten Kulisse beim FCM antraten. Ein alter Bekannter ist dagegen Timo Gebhart. Der kehrte vor der Saison zum TSV 1860 zurück. Er ist gebürtiger Memminger, heute lebt er wieder dort. „Uns erwartet ein Hexenkessel“, sagte er bereits vor Wochen. Und wenn dieser erstmal brodelt, ist das Flutlicht vermutlich eh egal.