Heute treffen der HSV und Werder Bremen im Spitzenspiel der 2. Bundesliga aufeinander. Vor zwölf Jahren gab es das Nordderby noch im Halbfinale des Uefa Cup. Mit zwei Teams, die auch die Herzen kühler Nordlichter zum Schmelzen bringen.
Frank Rost ist immer noch der Spieler mit den zweitmeisten Einsätzen im UEFA Cup bzw. dem Nachfolger, der Europa League. Nach seinem Karriereende fiel er regelmäßig durch Kritik an seinen Ex-Vereinen auf. Mittlerweile hat er sich vom Fußball abgewandt und züchtet Dressurpferde – Frank sitzt sozusagen auf dem hohen Rost.
Der Allrounder entwickelte sich in Hamburg zum Stammspieler und beackerte dort meist die rechte Außenbahn.
Gravgaard war der Unglücksrabe, der aufgrund einer auf dem Rasen liegenden Papierkugel den Ball zur Ecke stolperte, die zum entscheidenden 3:1 führte. Der Däne war lediglich für eine halbe Saison vom FC Nantes ausgeliehen, wohin er im Sommer auch zurückkehrte. Die Papierkugel hingegen wanderte ins Vereinsmuseum von Werder Bremen.
Der niederländische Abwehrchef spielte fünf Jahre lang in Hamburg und gehörte damals zu den besten Verteidigern der Liga. 2010 wurde er mit der niederländischen Nationalmannschaft Vizeweltmeister.
Hatte nicht immer so viel Spaß. Marcell Jansen wurde eigenen Aussagen zufolge nie ganz warm mit dem Profigeschäft. Er machte trotzdem über 200 Bundesligaspiele, bevor er mit 29 seine Karriere beendete. Jansen ist zudem der letzte HSV-Spieler, der in die deutsche Nationalmannschaft berufen wurde.
Stand als Ersatz für den verletzten Nigel de Jong auf dem Platz.
Eine Identifikationsfigur in Hamburg: David Jarolim führte den HSV in der Saison als Kapitän auf den Platz.
Ein weiterer Allstar des Hamburger SV. Trochowski kommt auf insgesamt 259 Spiele für den Club.
Der burkinische Mittelfeldakteur bildete zusammen mit Trochowski das offensive Mittelfeld. War außerdem beim SC Freiburg und bei Stade Rennes aktiv.
Traf als einziger Hamburger früh zum 1:0 und spät zum 2:3. Wurde nach drei erfolgreichen Jahren beim HSV im Sommer 2009 von Bayern München abgeworben.
Der zweite kroatische Stürmer war an dem Abend nicht ganz so treffsicher. Petrić avancierte in den Jahren darauf allerdings zum Leistungsträger beim HSV.
Der junge Jérôme Boateng ersetzte in der 62. Minute Guy Demel als Rechtsverteidiger und bereitete noch das 2:3 vor. Schaffte beim HSV früh genug den Absprung und wechselte ein Jahr darauf zu Manchester City.
Musste sich in seiner ersten Saison noch hinten anstellen. Wurde in der 77. Minute für Jansen eingewechselt, den er in den darauffolgenden Jahren dann als Linksverteidiger verdrängte.
Kam in der 72. Minute für den verletzten Alex Silva auf den Platz, musste aber zusehen wie die Bremer ins Finale einzogen.
Bestritt ein im Rückblick sehr erfolgreiches Jahr beim HSV, wo jedoch alle nach zwei Halbfinalniederlagen gegen Werder Bremen (DFB-Pokal und UEFA Cup) irgendwie unzufrieden waren.
Blondierte Haare und Kappa-Trikot – Tim Wiese war bei Werder eine Marke für sich.
Verbrachte als Spieler elf Jahre in Bremen und ist dort jetzt Leiter der Scoutingabteilung.
Galt egal wo er spielte als Sympathieträger. Bekam von den Arsenal Fans mit „Big Fucking German“ den wahrscheinlich coolsten Spitznamen, den man sich als deutscher Innenverteidiger erhoffen kann.
Bildete zusammen mit Mertesacker die womöglich größte Innenverteidigung der Welt. War außerdem für Freistöße wie Kanonenkugeln bekannt. Solch einen katapultierte er auch im Finalspiel gegen Donezk aus ca. 30 Metern samt Torwart ins Tor.
Hatte ein erfolgreiches Jahr: UEFA-Cup-Finalist, DFB-Pokal-Sieger und U‑21-Europameister.
Im letzten Jahr seiner Karriere wollte es der langjährige Werder-Kapitän nochmal richtig wissen. Traf zum 3:1 nach der Papierkugel-Ecke und sicherte dadurch den Finaleinzug. Beendete seine Karriere mit einem Sieg im Finale des DFB-Pokals. Ist als Sportchef bisher nicht ganz so erfolgreich wie als Spieler.
Der deutsche Gennaro Gattuso. Übernahm nach der Saison das Kapitänsamt von Frank Baumann.
Bei Werder kam die Karriere von Mesut Özil so richtig ins Rollen. Erzielte das Siegtor im Pokalfinale und wurde ein Jahr später von Real Madrid verpflichtet.
Was für ein Mittelfeld! Der Dribbelkünstler traf sehenswert zum Ausgleich und schlug die Ecke zum 3:1. Schmerzlicherweise holte sich der Brasilianer aber bei einer Rudelbildung noch eine gelbe Karte ab und musste deshalb im Finale zuschauen.
Sieht hier etwas unbeholfen aus, hatte aber in Bremen eigentlich ein paar gute Jahre. „Rosi“ war besonders bei den Fans beliebt.
Der ewige Claudio Pizarro traf auch in diesem Spiel. War zu dem Zeitpunkt noch vom FC Chelsea ausgeliehen, wurde aber nach wettbewerbsübergreifenden 28 Toren dann doch fest verpflichtet.
Ersetzte ab der 53. Minute den verletzten Mertesacker.
Kam für Markus Rosenberg ins Spiel und verlängerte die Ecke zum 3:1.
Durfte in der 90. Minute auch noch kurz auf den Platz.
Im UEFA-Cup erschien sogar Thomas Schaaf im feinen Zwirn. Er prägte die Nullerjahre des SV Werder Bremen wie kein anderer.