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Seite 2: „Wenn ich abends nicht ausgehe, schieße ich keine Tore!“

11.
Zitat im Spiegel“ vom 20. Juni 1994: Wird Bra­si­lien aber den­noch wieder nicht Welt­meister, ist immerhin schon ein Nach­folger für Romario gefunden. Ein gewisser Ronaldo Luis Nazario de Lima, der neue Pelé‘, melden bra­si­lia­ni­sche Reporter, hat in 57 Jugend­spielen 59 Tore geschossen. Er ist 17 Jahre alt und trägt eine Zahn­spange.“

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Wie heißt noch mal der Soh­ne­mann von Romario? Genau: Roma­rinho.

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Bei der Geburt seines Sohnes weilte Romario übri­gens gerade im Hei­mat­ur­laub in Bra­si­lien. Seine Gattin Monica brachte das Kind in Bar­ce­lona zur Welt. Weil der wer­dende Vater aller­dings keine Anstalten machte, die Nie­der­kunft seiner Frau als Anlass zu nehmen, den Urlaub vor­zeitig abzu­bre­chen, küm­merte sich sein Sturm­partner Hristo Stoitchkov samt Ehe­frau um die hoch­schwan­gere Monica. Als Romario Tage später in Bar­ce­lona lan­dete und Stoitchkov am Flug­hafen nach dem Befinden seines Nach­kommen fragte, gab der zu Pro­to­koll: Er ist jetzt schon größer als du.“

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Stoitchkov und Romario bil­deten jah­re­lang ein unbe­re­chen­bares Sturmduo in Bar­ce­lona, und ent­wi­ckelten auch außer­halb des Platzes eine enge Bin­dung. Romario: Ich nenne ihn lie­be­voll el gitano‘ – den Zigeuner!“

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Muss man auch erstmal schaffen: In einem Bene­fiz­spiel eine Schlä­gerei anzu­zet­teln. 1994, Romario hatte gerade den WM-Titel gewonnen, bat der Stürmer zu einem Spiel­chen zwi­schen Romario and Fri­ends“ gegen eine Oldie-Aus­wahl aus Rio de Janeiro. Das wollte Mauro, ein ehe­ma­liger Mit­spieler Roma­rios, nutzen, um seinen alten Weg­ge­fährten per­sön­lich zu begrüßen. Romario reagierte nicht gerade freund­lich und schmiss Mauro aus der Kabine. Was den wie­derum so im Stolz kränkte, dass er Romario noch vor dem Anpfiff die Faust aufs Kinn rammte. Was wie­derum Romario zum Anlass nahm, seinen Urlaub um genau 23 Tage zu über­ziehen.

Die Rache der Kari­ka­turen

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Es hat eben jeder Mensch einen anderen Lebens­rythmus. Wäh­rend seiner Zeit beim FC Bar­ce­lona legte Romario sehr viel Wert auf eine aus­gie­bige Siesta, durch­schnitt­liche Dauer: vier Stunden. Die über­schüs­sige Energie ließ das Fei­er­biest erst nach Ein­bruch der Dun­kel­heit ab. Zitat Romario: Wenn ich abends nicht aus­gehe, schieße ich keine Tore!“

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1995 war Roma­rios Zeit beim FC Bar­ce­lona plötz­lich sehr schnell beendet, der Welt­fuß­baller des Jahres“ von 1994 wech­selte zu Fla­mengo Rio de Janeiro. Weil er sich auf­grund seiner Unpünkt­lich­keit mit Trainer Johan Cruyff über­worfen habe, meinten die einen. Weil Spa­niens Schla­ger­star Sonia Moorig ein unehe­li­ches Kind von dem Bra­si­lianer erwarte, raunten die anderen. Der Wunsch nach meiner Rück­kehr stand dem bra­si­lia­ni­schen Volk ins Gesicht geschrieben“, erklärte der Spieler selbst.

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Kurz nach seinem Wechsel in die Heimat ging Roma­rios Ehe mit Monica in die Brüche, was die Gerüch­te­küche der Klatsch­presse in wilde Betrieb­sam­keit ver­setzte. Nahezu täg­lich wurden dem Stürmer nun Tech­tel­mechtel mit ein­hei­mi­schen Schön­heiten ange­dichtet, Romario selbst tat einiges dafür, um die Küche mit Zutaten zu ver­sorgen. Grund für den Tes­to­ste­ron­über­schuss des neuen Fla­mengo-Stars soll eine Aus­sage von Renato Gaucho, seines Zei­chens Vor­zei­ge­spieler von Liga­kon­kur­rent Flu­mi­nense, gewesen sein. Der habe Romario in einem beliebten Sze­ne­lokal vor ver­sam­melter Gäs­te­schar ver­höhnt und behauptet, wesent­lich mehr Chancen bei den Damen zu haben als der Welt­meister. Romario habe die Her­aus­for­de­rung ange­nommen. Schwanz­ver­gleich im ganz großen Stil.

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1996 ver­ließ Romario Fla­mengo wieder. Um beim FC Valencia anzu­heuern. Dort flog er nach fünf Spielen (vier Tore) wieder raus. Und wurde Spieler von Fla­mengo. 1997 ver­ließ Romario Fla­mengo wieder. Um beim FC Valencia anzu­heuern. Den er nach sechs wei­teren Spielen (ein Tor) erneut ver­ließ. Um bei Fla­mengo anzu­heuern. In Spa­nien hatte es sich der Mit­tel­stür­mern end­gültig ver­ha­gelt, nachdem er sich zunächst wegen einer Hals­ent­zün­dung hatte krank­schreiben lassen, nur um kurz darauf zu später Stunde in einer Kneipe beim Hüften schmeißen abge­lichtet zu werden. Brand­be­schleu­niger-Kom­mentar von Romario nach Kritik der Kol­legen: Meine Mit­spieler können mich mal. Die Nacht war schon immer meine Freundin. Wenn ich aus­gehe, tanze ich mit den Beinen und nicht mit dem Hals. Ich trinke keinen Alkohol und rauche nicht. Der Hals ist also über­haupt nicht betroffen!“

20.
Weil ihn Trainer Mario Zagallo kurz vor der WM 1998 aus dem Kader strich, reagierte der völlig auf­ge­löste Romario („Der schlimmste Moment meiner Kariere!“) auf seine Weise – und ließ Kari­ka­turen anfer­tigen, die Zagallo mit her­unter gelas­sener Hose auf dem Klo zeigten. Damit nicht genug: Diese Zeich­nungen hängte Romario in der Her­ren­toi­lette seines Cafés (ein­falls­rei­cher Name: Das Tor-Café“) auf und zeigte das stolz Foto­grafen aus aller Welt. Zagallo war so wütend, dass er seinen Ex-Schütz­ling ver­klagte und Recht bekam. Die Strafe: Knapp 450.000 Euro Scha­dens­er­satz.