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Peter Neu­städter, heute Abend spielt Ihr Sohn Roman mit Schalke 04 in Mainz. Sie waren 16 Jahre beim FSV. Werden Sie im Sta­dion sein?
Ja. Ich habe ges­tern mit Roman tele­fo­niert und ihn gebeten, mir eine SMS zu schreiben, in wel­chem Hotel er in Wies­baden ist. Dann fahre ich mit meiner Frau vorbei und hole die Karten, die er uns besorgt hat.

Fie­bern Sie dem Spiel ent­gegen?
Früher hatte ich feuchte Hände und kalte Füße, wenn Roman gespielt hat. Ich hatte rich­tige Schweiß­aus­brüche. Selbst als ich gespielt habe oder Trainer war, war ich nie so nervös. Aber das ist lange her. Jetzt bin ich beim Zuschauen ruhiger. Roman ist ein gestan­dener Spieler. Mir gefällt, was er für einen Weg gegangen ist. Er hat ja sogar schon für die deut­sche Natio­nal­mann­schaft gespielt. Und auf einmal war er nicht mehr dabei.

Wird er des­wegen jetzt für Russ­land spielen?
Ja. Natio­nal­trainer Leonid Slutsky war in Deutsch­land und hat mit ihm gespro­chen. Er hat ihm gesagt, dass er ihn erst ein­laden wird, wenn von den Papieren her alles klar ist. Irgend­welche Unter­lagen fehlen noch.

Aber er wird sicher für Russ­land spielen?
Klar. So eine Gele­gen­heit ist doch toll. Jeder Spieler träumt davon, ein sol­ches Tur­nier wie die Euro­pa­meis­ter­schaft im Sommer zu spielen.

Einige rus­si­sche Natio­nal­spieler haben sich gegen eine Ein­bür­ge­rung Ihres Sohnes aus­ge­spro­chen.
Sie sollen sich lieber mal auf ihre eigenen Sachen kon­zen­trieren. Der Trainer wird das ent­scheiden. Klar wird das den Ein­stand für Roman erschweren, aber dann muss er eben Stärke zeigen.

Zurück zum Spiel in Mainz. Drü­cken Sie Roman mit der Hand in der Jacken­ta­sche die Daumen, damit die Mainzer das nicht mit­be­kommen?
(Lacht.) Nein, das ist nicht nötig. Ich drücke Roman immer die Daumen.

Trotz Ihrer langen Mainzer Ver­gan­gen­heit?
Ja. Ich habe nur noch selten Kon­takt zu Mainz. Aber zum Bei­spiel mit Man­fred Lorenz, dem Team­ma­nager der zweiten Mann­schaft, tau­sche ich mich noch aus. Und die Leute erkennen mich immer noch, obwohl ich nächste Woche schon 50 Jahre alt werde und es lange her ist, dass ich in Mainz gespielt habe. Ich arbeite seit 2014 in Baku.