Das Champions-League-Finale wandert wohl von Istanbul nach Porto, Arjen Robben strampelt nach Hause und in Malaysia zeigen sie den Torjubel des Jahres. Unser neuer Newsletter„11FREUNDE am Morgen“.
Wembley oder Porto oder doch noch Instanbul? Was in den letzten Wochen nur geraunt wurde, bekam nun gehörigen Drive: Die türkische Metropole Istanbul verliert wahrscheinlich das Finale der Champions League. Denn die Türkei gilt den britischen Behörden inzwischen als Hochrisikogebiet. Briten, also auch die Mannschaften von Chelsea und Manchester City, dürfen derzeit nicht dorthin reisen.
Neuer Standort dürfte nicht, wie bislang kolportiert, das Londoner Wembley-Stadion sein, sondern das Stadion des FC Porto. Die portugiesischen Behörden erweisen sich nämlich derzeit als deutlich kulanter als die britischen, wie die „Times“ berichtet. Die Londoner Regierung hatte sich dem Vernehmen nach bockig gezeigt, als es um Ausnahmeregelungen von Quarantänepflichten für Offizielle, Medienvertreter und Sponsoren ging. Ganz verloren hat Wembley das Rennen allerdings noch nicht: Beide Seiten einigten sich grundsätzlich über die zulässige Zahl an Zuschauern (angeblich zwischen 20.000 und 25.000), zudem hat London zugesagt, das Stadion freizuhalten und spielbereit zu machen.
Es geht dabei übrigens nicht nur darum, welche Kabine beide Mannschaften beziehen und in welchem Stadion der Rasen gemäht werden muss. Endspiele in der Champions League sind organisatorische Großereignisse, selbst wenn keine Zuschauer ins Stadion dürfen. Es wird weltweit übertragen, Interessen von Medien und Sponsoren sind zu berücksichtigen, am Standort hängen Reisepläne tausender Menschen, die irgendwann wissen müssen, ob sie in die Türkei, nach England oder Portugal reisen müssen.
Das Gefeilsche um den Endspiel-Standort gibt jedenfalls einen Vorgeschmack auf die Europameisterschaft. Je nach Stand der Pandemie könnten Teilnehmerländer Einreisebeschränkungen verhängen und Quarantänefristen erweitern. Und es könnte sich am Ende rächen, dass die UEFA partout nicht von einem Turnier lassen will, bei dem die Mannschaften und der gesamte Turniertross einen Monat lang durch Europa gondeln.
„Herr Kind hat mich heute über die Entscheidung informiert und sich zuversichtlich geäußert, dass ich mit Jan Zimmermann gut zusammenarbeiten werde“
Als Arjen Robben noch beim FC Bayern spielte, schieden sich an ihm oft die Geister. Seine tollkühnen Dribblings, sein unwiderstehlicher Zug zum Tor haben die Anhänger fasziniert. Seine Angewohnheit, sich hin und wieder auch besonders theatralisch in Tornähe hinzuwerfen, hat ihm bisweilen auch Kritik eingebracht. Sein Spätwerk, dass er derzeit beim FC Groningen verrichtet, zeigt Robben nun jedoch als das, was er immer war: ein großer Sportsmann, der den Fußball über alles liebt. Er könnte längst die Fußballschuhe an den Nagel gehängt haben, hat sich nun aber nach mehreren Verletzungen und einem halben Jahr Pause wieder herangekämpft und feierte am Wochenende sein Comeback. Vor dem Mikrofon von ESPN kamen ihm die Tränen und er gab zu Protokoll, dass er sich durchaus vorstellen könne, noch ein Jahr weiterzumachen. Und dass, obwohl ihm sicher alles weh tut, so wie jedem älteren Profi, der in seiner Karriere mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Nach dem Spiel tauchte dann ein Foto auf, darauf zu sehen: Arjen Robben auf dem Weg nach Haus, in Vereinsklamotten und auf dem Fahrrad.
„Es macht keinen Sinn mehr, Spiele zu verlieren!“
Rutschiger Torjubel. In der malaysischen Super Liga wogte das Spiel Sabah gegen Kedah lange torlos hin und her, monsunartigen Regenfälle und ein dementsprechend rutschiger Rasen sorgten dafür, dass längere Ballwechsel nur dann zustande kamen, wenn der Ball länger in der Luft unterwegs war. Als Kpah Sherman schließlich für Kedah traf, war kein Halten mehr. Die Hälfte der Mannschaft umhalste freudig den Schützen, die andere ließ dem Spieltrieb freien Lauf. Einer kam auf dem glitschigen Rasen in der Russenhocke angesaust, ein zweiter legte sich flach auf den Boden wie einst Schorsch Hackl und steuerte liegend an der Jubeltraube vorbei. Der beste Jubel dieses Jahres.
Endlich sagt´s mal einer. Kann ja nicht sein, dass ich mich morgens früh aus dem Bett quäle, und sich die feinen Damen und Herren erst ganz gemütlich um neun Uhr am Bürorechner durch die Homepage klicken. Insofern hier gern das Wertstück abonnieren und weiterempfehlen.
Wer nicht hören will, muss lesen. Nachdem seine Truppe auch nach vielfach gebrüllter Anweisung gegen Midtjylland einfach nicht in den Angriffsmodus umschaltete, verfiel der Trainer von Brondby Kopenhagen, Niels Frederiksen, auf eine Idee. Er griff sich ein Whiteboard und einen Edding und schrieb seine Anweisung einfach auf. „Keep attacking“ stand dann dort, bitte weiter angreifen! Frederiksen rechtfertigte sich hinterher, er habe sich angesichts von 8000 Zuschauern im Stadion nicht anders verständlich machen können.