Liebes Fußball-Deutschland, wir alle müssen jetzt ganz, ganz, ganz, ganz stark sein: Die WM-Gruppenauslosung, die die Kollegen von „bild.de“ gestern veröffentlicht haben, hat uns schon vom WM-Titel träumen lassen. Doch 11FREUNDE umwehte von Beginn an ein dunkler Verdacht, der sich nun bestätigt hat: Die Auslung war nicht (in Worten: NICHT) echt. Eine Beweisführung in Bildern.
Text: Benjamin Kuhlhoff
Liebes Fußball-Deutschland, wir alle müssen jetzt ganz, ganz, ganz, ganz stark sein: Die WM-Gruppenauslosung, die die Kollegen von »bild.de« gestern veröffentlicht haben, hat uns schon vom WM-Titel träumen lassen. Doch 11FREUNDE umwehte von Beginn an ein dunkler Verdacht, der sich nun bestätigt hat: Die Auslosung war nicht (in Worten: NICHT) echt. Eine Beweisführung in Bildern.
Text: Benjamin Kuhlhoff
Sein Studio hat der Weltverlag aus Berlin offenbar aus der Insolvenzmasse von »DDR 1« gezogen und mit modernster Technik (Amiga 500, Corel Draw, Word-Art) aufgehübscht. Das an sich unstimmige Gesamtbild erinnert an eine Mischung aus »Dalli Dalli« und einem Pirelli-Kalender von 1971 und wirft einige Fragen auf: Ist bild.de wirklich auf Sachspenden aus der Bevölkerung angewiesen? Welche Drogen muss man nehmen, um auf diese Farbverläufe zu kommen? Und was macht Johannes B. Kerner eigentlich da? Doch der wahre Schocker wartet im Publikum…
Die Pfeile (rot, gelb, grün) lassen einen üblen Verdacht aufkommen. Entweder klont »bild.de« seine Mitarbeiter. Oder der Verlag kriegt Mengenrabatt in der Styler-Abteilung von Peek&Cloppenburg. Oder die Multimedia-Abteilung hat auf einen Trick zurückgegriffen, vor dem selbst Unrechtsstaaten bei Militärparaden zurückschrecken: Das Publikum wurde virtuell verdreifacht. Warum sonst bewegen sich die Personen, die mit Pfeilen (rot, gelb, grün) markiert wurden, simultan? Das ist leider: kein Witz.
Die Auslosungsmannschaft besteht aus Bild-Sportchef Walter M. Straten, Moderator Johannes B. Kerner und einem angeblichen Hausjustiziar. Das verleiht der Veranstaltung eine gewisse Ernsthaftigkeit und schafft Vertrauen. Zwei Werte, die dem Verlag seit jeher wichtig sind. Doch der Paragraphenreiter enttarnt sich wenige Augenblicke später selbst…
Der Moment, in dem er bemerkt, dass er bei der Ausführung dieser Auslosung gefilmt wird. Sein Blick sagt nicht: »Toll, dass ich hier mitmachen darf!« Sein Blick sagt: »Dass ich hier mitgemacht habe, muss ich mir noch Jahrzehnte lang von den Kollegen anhören!«
Kerner in Großaufnahme. Das erzeugt Nähe. Wirft aber ebenfalls Fragen auf: Warum hat Kerner niemand einen Kamm gereicht? Und: Wie gesund ist Geflügelwurst wirklich?
Kerner präsentiert: die Loskugeln. Straten witzelt: »Dafür musste die Redaktion 24 Ü‑Eier essen.« 11FREUNDE fragt: Wieso nur 24? Nehmen an der WM nicht 32 Mannschaften teil? Und wer ist denn eigentlich gesetzt? Wo sind überhaupt die Gruppen? Wo ist Pelé? Und überhaupt: Ist diese Auslosung wirklich vollkommen korrekt?
11FREUNDE ahnt beim genauen Anblick der Kugeln: Entweder sammelt irgendein Mitarbeiter bei »bild.de« Gummihoden oder am Flughafen Berlin-Tegel suchen zwölf Drogenkuriere aus Kolumbien verzweifelt nach ihren Bodypacks.
Die Beruhigung: Der Weltverlag nagt doch nicht am Hungertuch, als Lostöpfe dienen nämlich edle Champagner-Kühler der Marke »Laurent Perrier«, natürlich mit Ledergriff. Kostenpunkt: 49,90 Euro (pro Stück). Warum nicht zeigen, wenn es einem gut geht.
Kerner zieht das erste Los: Chile. »So ein bisschen das Dark Horse. Unangenehm. Leicht ist anders«, analysiert der Fachmann. Straten fragt: »Wenn uns das Los nicht gefallen würde, dürften wir die Kugeln dann wieder reinwerfen?« Der Justiziar verneint. 11FREUNDE ahnt: Das darf tatsächlich nur die FIFA.
Plötzlich wird es hektisch. Kerner greift nach unten. Was hat er entdeckt? Einen neuen Talkshow-Vertrag? Einen Kamm? Den Notausgang?
Nein, es ist nur Zettel, auf dem Iran steht. Unser nächster Gruppengegner. Eine Fußball-Nation atmet auf.
»Ich war schon mal im Iran im Stadion«, sagt Kerner und ergänzt gefühlig: »Bedrückende Stimmung. Kaum Frauen.« Damit hat die Fußballkultur im Iran etwas gemeinsam mit den Weihnachtsfeiern von 11FREUNDE. Immerhin.
Während der Hausjustiziar mit einer drohenden Ohnmacht kämpft, läuft Kerner heiß. Versucht jetzt ein weißes Kaninchen aus dem Champagnerkühler zu zaubern.
Auch M. Straten wirft den emotionalen Turbo an. Der Hausjustiziar ist mittlerweile mit offenen Augen eingeschlafen.
Und gerade, als die WM-Party so richtig in Gang kommt, fingert Kerner das Totschlagargument aus dem Kühler: Holland.
Der Hausjustiziar hält nun das vorläufige Endergebnis ins Bild. Da kleben: Chile, Iran, Holland. Das ist mindestens: die Todesgruppe. Oder: die Witzgruppe.
Kerner und Straten blicken noch mal kritisch auf das Tableau und stellen trotzig fest: Alles korrekt. Kerner sagt: »Die Gruppe ist machbar!« Wir sagen: Bild Dir Deine Meinung!
Nun werden wir Zeuge eines echten Wunders: Plötzlich klingelt Stratens Telefon, ohne dass es klingelt. Straten geht trotzdem ran. Dreht sich im typischem Journalistengestus weg vom Geschehen. Das signalisiert: Informatenschutz. Oder: Achtung, wichtig. Oder aber: Verdammt, schon wieder Scheißempfang.
Angeblich ist ein gewisser Sepp am Telefon. Kerner nimmt vorsichsthalber gleich die Kreisliga-Libero-Gedächtnishaltung ein. Warum? Wir wissen es nicht.
Das ist sie also: unsere WM-Gruppe. Bestimmt. Fast. Vielleicht. Dachten alle. Irgendwie. Doch dann der Schock. Der Hammer. Es wird erst morgen ausgelost. In Costa do Sauipe. Live dabei: der 11FREUNDE-Liveticker.