Für die neue 11FREUNDE wollten wir wissen, wer von euch schon mal gegen Profis antreten musste. Pardon: durfte. Und ihr habt geliefert. Nicht nur Spielberichte, sondern auch wunderbare Thekengeschichten.
Ich muss neun oder zehn Jahre alt gewesen sein, als bei einem Turnier in der Region ein grauer BMW vorfuhr und kein Geringerer aus dem Auto stieg als Schalke-Legende Charly Neumann. Wir, fast alles Schalker, natürlich sofort zum Wagen gerannt, um uns ein Autogramm zu holen. Stattdessen öffnete Charly seinen Kofferraum, der voller königsblauer Fandevotionalien war und verteilte Fahnen, Wimpel und Anhänger wie Kamelle. Nur mein Kumpel wollte nix annehmen, der war schließlich Dortmund-Fan. Charlys Reaktion: „Dat geht doch auch nicht. Komm mal mit.“ Und spendierte meinem Kumpel in der Vereinskneipe ein riesiges Eis. Was waren wir neidisch.
Anfang der Nuller schleppte ich für eine lokale Band das Equipment durch die Gegend. Weil Schlagzeuger und Keyboarder glühende Eintracht-Frankfurt-Fans waren, landeten wir eines Tages auf der Hochzeit von Alex Schur. Ebenfalls geladen: Oka Nikolov, Albert Streit, Dino Toppmöller, Jermaine Jones und viele andere. Ganz nett. Aber leider der falsche Verein. Ich bin Dortmund-Fan.
„Du, vielleicht werde ich Trainer“
Ich wohne in der ehemaligen Wohnung von Dariusz Wosz!
1996 war ich auf einer Hochzeit eingeladen. Der Bräutigam war ein Studienkumpel und gleichzeitig Vermieter von Jürgen Klopp. Mit Kloppo kam ich später am Abend ins Plaudern. Er spielte damals noch bei Mainz und erzählte mir, dass er ernsthaft überlege, als Trainer zu arbeiten. Schließlich wären dann gut und gerne 3000 Mark monatlich drin. Heute dürfte er ein paar Groschen mehr verdienen.
„Ich habe Gerry Ehrmann die Tür gegen die Stirn gezimmert“
In den Neunzigern studierte ich in Münster. Mit ein paar Jungs kickten wir regelmäßig auf der Sentruper Höhe. Eines Tages fragte ein BWL-Student, ob er mitspielen dürfe. Durfte er. Allerdings, so die einhellige Entscheidung nach seinem kurzen Gastauftritt im Tor, nur als Feldspieler. Wie sich herausstellte, hieß dieser BWL-Student Jens Lehmann.
Der Vater meines besten Kumpels, Lars-Peter Beike, erzielte 1990 das entscheidende Tor im entscheidenden Spiel der Zweitliga-Aufstiegsrunde für den TSV Havelse gegen den Wuppertaler SV. Was auch seinen Trainer freute: einen gewissen Volker Finke. In der Saison darauf wurde Beike in einem Spiel gegen Mainz 05 über den Haufen getreten und musste deshalb seine Karriere frühzeitig beenden. Der Sünder: Jürgen Klopp. Eingereicht von Patrick Schippan
Ich durfte Torwart-Legende Gerry Ehrmann zwar nie auf dem Spielfeld gegenüberstehen, aber vor Jahren habe ich ihm mal die Eingangstür von Karstadt gegen die Stirn gezimmert. Dachte damals, dass das mein Ende wäre. Tot, durchgefressen werden. Doch Tarzan hat nur gelacht und ist dann in aller Ruhe einkaufen gegangen. Die arme Tür hat das vermutlich nicht überlebt.
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