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Seite 2: Er rettet eine Mutter aus dem Wrack – und ihren Säugling

Auf der ver­schneiten Roll­bahn kommt es zur Kata­strophe. Die Airspeed Ambassador schafft es nicht recht­zeitig abzu­heben und rast in eine Wohn­sied­lung, reißt aus­ein­ander, fängt Feuer. 23 Men­schen sterben, dar­unter acht Spieler von Man­chester United, des amtie­renden eng­li­schen Meis­ters, der gerade auf dem Rückweg vom sieg­rei­chen Euro­pa­pokal-Vier­tel­fi­nale in Bel­grad ist und sich eigent­lich anschickte, die beste Mann­schaft des Kon­ti­nents zu werden. Busby Babes“ hatte man die Aus­wahl von Trainer Matt Busby getauft, weil viele Spieler so unglaub­lich jung sind. Waren.

Kein Schrei, kein Geräusch. Nichts. Ich dachte, ich sei tot“

Harry Gregg über­lebt wie durch ein Wunder. Später erin­nert er sich an den Moment, der sein Leben ver­än­dern wird: Alles war plötz­lich toten­still. Kein Schrei, kein Geräusch. Nichts. Ich dachte, ich sei tot.“ Doch Gregg lebt, der bul­lige Tor­wart ist nahezu unver­letzt. Als Schluss­mann ist er schon immer ver­ehrt worden. Doch jetzt wird der Nordire zum Helden.

Obwohl ihn einer der eben­falls unver­sehrten Piloten anweist, sich sofort von der bren­nenden Maschine zu ent­fernen – Teile des Wracks können jeder­zeit explo­dieren –, sucht Gregg nach seinen Mit­rei­senden. Und findet ein Baby im weißen Stram­pel­anzug. Rettet es. Es wird ein Auge ver­lieren, aber dank des Tor­warts über­leben. Dann zieht er auch noch die Mutter des Säug­lings aus dem Wrack, es ist die Gattin eines in London beschäf­tigten jugo­sla­wi­schen Diplo­maten. Viele Jahre später, 2008, wird er Vera Lukic und ihre Tochter Vesna im Zuge einer Doku­men­ta­tion über das Munich Air Dis­aster“ wie­der­treffen. Und dabei erfahren, dass Frau Lukic zum Zeit­punkt des Unglücks schwanger war. Auch Zoran Lukic hat sein Leben Harry Gregg zu ver­danken.

Greggs Tor­wart­kol­lege stirbt noch auf dem OP-Tisch

Uner­müt­lich machen Gregg und die anderen Über­le­benden weiter, befreien Men­schen aus den Trüm­mer­teilen, leisten Erste Hilfe. Dann end­lich treffen die deut­schen Ret­tungs­kräfte ein. Im Kran­ken­haus Rechts der Isar“ leisten die Ärzte unter der Leis­tung des Chef-Chir­urgen Georg Maurer später wahre Wun­der­dinge. Trainer Matt Busby über­lebt. Für andere kommt jede Hilfe zu spät. Greggs Tor­wart-Kol­lege Frank Swift stirbt auf dem OP-Tisch, das gefei­erte Sturm­ta­lent Duncan Edwards kämpft viele Tage mit dem Tod – und ver­liert.