René Adler macht den Kraken, Manuel Neuer die Bahnschranke und die Fans hauen sich auf die Schnauze. Legt schonmal den Mundschutz ein: unsere 11 des Spieltags.
Die Zuschauer bei Hertha BSC gegen Hoffenheim
Fußball, das ist immer auch ein Stück weit Solidarität. In diesem Sinne möchten wir sämtlichen Menschen kondolieren, die sich am Sonntag das Spiel Hertha gegen Hoffenheim gaben. Nicht nur war gegen das eiseskalte Berliner Olympiastadion Nord-Sibirien ein einziger Club Med, überdies war nach wenigen Minuten durch das Schneegstöber auch noch kaum etwas zu erkennen. Schließlich passte sich auch das Spiel an das Niveau des Wetters an, es gab auf beiden Seiten keinen einzigen Torschuss, was es seit Erhebung der Daten überhaupt noch nie gegeben hat. Glückwunsch als zum bewiesenermaßen beschissensten Fußballspiel der Geschichte, lieber Berliner und Hoffenheimer. Andererseits: Durch den Schneefall mussten sich die Fans das Elend immerhin nicht mitansehen. Besonders bitter war der Tag übrigens für die mitgereisten TSG-Fans. Wie wir hörten, blieb auf dem Rückweg auch noch ihr Smart im Schneegestöber liegen.
Chicharito
Manchester United, Real Madrid, Bayer Leverkusen – wenn Chicharitos Karriereverlauf so weitergeht, kickt er nächste Saison in Haltern am See und ist in zwei Jahren Zeugwart bei der SG Altmorschen/Beiseförth/Binsförth. Aber gut, das ist natürlich Quatsch. Die frische Leverkusener Luft scheint Bayers Mexikaner gut zu bekommen, nach seinem Doppelpack gegen Frankfurt steht er bei sechs Saisontoren, und auch in der Champions League netzte Chicharito bereits viermal in vier Partien. Alles richtig gemacht also. Wobei das natürlich ganz explizit nicht als Veto gegen Altmorschen verstanden werden soll.
Lukas Hradecky/David Abraham
Es soll aber natürlich auch nicht unterschlagen werden, dass gerade beim ersten Tor von Chicharito die Frankfurter Hintermannschaft tatkräftige Unterstützung leistete. Wie Keeper Lukas Hradecky den Ball abfälschte und so den dahinter lauernden Abraham zu einem Luftloch zwang, war eine Szene, so dämlich, dass man bei jeder Wiederholung einen weiteren IQ-Punkt nur vom Zusehen verlor. Und da wir eh nicht so viele haben, schnell weiter zum nächsten Spieler.
Felix Wiedwald
Einen virtuellen Schulterklopfer wollen wir an dieser Stelle Bremens Felix Wiedwald zukommen lassen. Beim 0:6 seiner Bremer in Wolfsburg wurde der Keeper von seinen Vorderleuten nämlich derart alleine gelassen, dass er sich noch auf dem Feld via Smartphone ein Profil auf einer Dating-Plattform einrichtete. Immerhin verliebt sich dort alle elf Minuten ein Single, in etwa also die Taktung, in der Wiedwald gegen den VfL die Tore schlucken musste.