René Adler macht den Kraken, Manuel Neuer die Bahnschranke und die Fans hauen sich auf die Schnauze. Legt schonmal den Mundschutz ein: unsere 11 des Spieltags.
René Adler
Sämtliche Hüte, Toupets, blutige Turbane, Spaß-Zylinder, Bierdosen-Bauhelme, Bommelmützen und Gasmasken ziehen wir heute vor HSV-Keeper René Adler, der im Spiel gegen den BVB eine derart herausragende Leistung zeigte, dass wenige Kilometer entfernt im Hamburger Zoo die Kraken begeistert eine Laola-Welle starteten. Ohne Adler wäre der HSV wohl kaum zu einem 3:1‑Sieg gegen den BVB gekommen. Wir finden: 2010 in Südafrika sollte der Mann auf jeden Fall unsere Nummer Eins sein.
Alexander Zorniger/Robin Dutt
Fun Fact: Alexander Zorniger und Robin Dutt sind die einzigen Menschen auf der Welt, die problemlos eines dieser zähen alten Nokia-Handys kaputtmachen könnten, einfach indem sie es trainieren bzw. managen würden. Für die derzeitige Form des VfB würden sich selbst die Spieler von Tasmania Berlin schämen. Zorniger selbst war nach dem 0:4 gegen den Tabellenletzten aus Augsburg ratlos. „Ich muss irgendwas übersehen haben“, so der Coach. Ja, zum Beispiel, dass man die eigene Abwehrkette nicht an des Gegners Strafraum postiert.
Marcel Schäfer
Gratulieren wollen wir an dieser Stelle Wolfsburgs Marcel Schäfer. Schäfer ist seit 2007 beim VfL und hat in dieser Zeit zwischen all den sahnefüßigen De Bruynes und schlampig-genialen Misimovics gewissenhaft seine Fußballarbeit verrichtet. Im Spiel gegen Bremen hat Schäfer nun sein 38. Tor vorbereitet und sich damit an die Spitze der Vorlagengeber im Wolfsburger Geschichtsbuch geschwungen. Nun mag der ein oder andere anmerken, dass das Wolfsburger Geschichtsbuch in etwa so gehaltvoll und umfangreich ist wie eines dieser Kärtchen, die einem Gebräuchtwagenhändler an die Autoscheibe klemmen. Aber dennoch: So einen Misimovic, der morgens schon aus Versehen das erste Tor vorbereitet, wenn er aus dem Bett steigt, muss man erstmal überflügeln.
Manuel Neuer
Quizfrage: In einem luftleeren Raum, was fällt dort langsamer zu Boden: eine Bowlingkugel oder eine Feder? Richtig, Manuel Neuer. Im Spiel gegen seinen Ex-Klub zauberte Neuer beim 1:1 von Max Meyer eine Vorstellung als Bahnschranke auf den Rasen, die tatsächliche Bahnschranken ehrfurchtsvoll klappern ließe. Die Bayern gewannen freilich trotzdem, als Bayern-Gegner sind es mittlerweile eben die kleinen Dinge, über die man sich freuen kann. Ein Neuer-Patzer etwa, oder wenn Philipp Lahm im Fieldinterview mal wieder gefragt wird, wo denn die anderen Balljungen seien und ob er ganz alleine da sei.
Die Krawall-Spacken auf Schalke
Wir haben es an mehreren Praktikanten ausprobiert, aber die Faszination, anderen Leuten in die Fresse zu schlagen, können wir nach wie vor nicht nachvollziehen. Uns geht also auch völlig das Verständnis für die Gruppe Neandertaler ab, die sich im Vorfeld des Spiels Schalke gegen Bayern lustig auf die Schnauze gaben, während sie laut „Uh Uh Uh“ grunzten und sich in den Kampfespausen gegenseitig lausten und über das gerade entdeckte Feuermachen redeten. Besondere Minuspunkte gingen dabei an den Schimpansen, der das Geschehen mit seinem Handy filmte und kommentierte, aber wenigstens wissen wir jetzt, wer der allerletzte Mensch auf der Welt ist. An die anderen geht unsere Bitte: Trefft euch doch sonstwo, auf irgendwelchen Feldern, Wäldern oder Wiesen und schlagt euch dort die Köppe ein. Danke.