Am Montag wird nebst der Kürung des Weltfußballers auch der Puskás-Award verliehen. Die letzten drei Kandidaten für das Tor des Jahres stehen fest: Radamel Falcao, Neymar und Miroslav Stoch. Der Preis wird von der Fifa schon seit 2009 vergeben. Hier sind die schönsten Kisten der vergangenen Jahre!
Die „Puskás-Award“-Nominierten 2009
1.
Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo kann auch Tore schießen ohne großes Tamtam, Pusten und Beine-Spreizen. Das bewies er im Trikot von Manchester United im Champions-League-Viertelfinale am 15. April 2009 bei Porto. Nach einem schnellen Dribbling in Ronaldo-Manier, zog der Portugiese kurz nach der Mittellinie mit Rechts ab und traf ins linke Eck zum 0:1. Erbarmungslos. Hemmungslos. Ronaldos Tor des Jahres.
2.
Andres Iniesta
Kein Video hätte die Emotionen besser einfangen können: „Si, si, si – Nooo – Siii!“, kreischte der spanische Kommentator, als der FC Barcelona mit Lionel Messi zum letzten Angriff des Spiels gegen Chelsea ansetzte. Doch es war Andres Iniesta, der die Kiste verwandelte. Per Außenrist traf er die Vorlage von Messi so schnurzgerade, kein Architekt hätte diese Linie präziser ziehen können. Das Tor war nicht nur von enormer geometrischer Genauigkeit, es garantierte Barça auch den Einzug ins Champions-League-Finale 2009.
3.
Grafite
Der 5:1‑Sieg der Wolfsburger gegen die Bayern im April 2009 ließ sich sehen, auch wenn nicht die erste Mannschaft der Bayern auf dem Feld stand. Grafite zeigte beim fünften Tor, aus welchem Material er geschnitzt ist: Er dribbelte ein, zwei, drei „Ersatz-Bayern“ aus, bevor er den Ball rückwärts ins Tor kickte. Der Ball ließ auf dem Weg ins Tor auch gleich drei Bayern stehen. Ausgleichende Gerechtigkeit sozusagen.
1.
Hamit Altintop
September 2010: wir wähnen uns im EM-Qualifikationsspiel zwischen Kasachstan und der Türkei. Hamit Altintop verwandelte eine schlecht geschossene Ecke direkt. Der türkische Kommentator lobte im Wiederholungsmodus: „SÜPER“! Wir sagen: „Geil!“. Die Türken gewannen mit 3:0.
2.
Linus Hallenius
Es besteht noch Hoffnung für die Fußballwelt, wenn auch schwedische Zweitligisten die Möglichkeit auf das große Rampenlicht bekommen. Und Linus Hallenius von Hammarby IF wurde auf der Fifa-Bühne gar geblendet: er schoss das zweitschönste Tor im 2010. Leidtragender der Partie war der FC Syrianska. Hallenius liebkoste den Ball wie Ronaldinho zu seinen besten Zeiten, hob ihn über einen Gegenspieler und verwandelte traumhaft in die rechte Ecke. Nicht nur der Name des Schweden klingt wie ein römischer Gott, auch sein Tor hat gott-ähnliche Züge. Wie erklärt sich sonst der beinahe unmögliche Winkel?
3.
Giovanni van Bronckhorst
Bei der WM 2010 ahmte der niederländische Kapitän Giovanni van Bronckhorst Ronaldos Tor von 2009 nach. Diesmal aber seitenverkehrt. Und gegen Uruguay. „Absolute beauty!“ analysierte ein englischer Kommentator. Die „absolute Schönheit“ trifft sicherlich zu. Wie sieht wohl die relative Schönheit aus?
1.
Neymar
Wenn Neymar losdribbelt, hilft auch Umgrätschen nicht mehr viel. Der Mann trifft nämlich auch, wenn er zu Boden geht. Drei Defensivmänner von Flamengo ließ er stehen, bevor er sich selbst per Tunnel eine Vorlage zuspielte. Die Ironie der Partie: Obwohl Neymar für seinen FC Santos noch ein zweites Mal traf, gewann Flamengo 5:4. Drei der fünf Gegentore erzielte kein Geringerer als Ronaldinho.
2.
Lionel Messi
Ein Spiel mit dem FC Barcelona ist wie eine Ballett-Vorführung: Annahme-Drehung, Annahme-Drehung, mit Ball oder ohne Ball. Tiki-Taka Tiki-Taka Tiki-Taka Tiki-Taka. Natürlich war es ein Pass von Iniesta der Messi nach dem langen Hin und Her im Strafraum erreichte. Messi hob den Ball noch einmal über den Torwart, um ihn dann volley ins Netz zu hämmern. Messi ist ein Problemlöser. Wäre der Ball hinter ihm gewesen, hätte er die Kiste trotzdem irgendwie verwandelt. Barcelona gewann die Partie gegen Arsenal 3:1 und zog ins Champions-League-Achtelfinale ein.
3.
Wayne Rooney
Warum dieser Fallrückzieher von Wayne Rooney nicht den ersten Preis erhielt, bleibt wohl für immer ein Rätsel. Zu dem Zeitpunkt wusste doch noch keiner, dass es Fallrückzieher à la Ibrahimovic gibt. Rooney wurde für diesen 2:1‑Siegestreffer gegen Manchester City von Künstlern verewigt. Für den Fallrückzieher gebührt Rooney eine Statue im Old Trafford und zwar genau an dieser Stelle im gegnerischen Strafraum.