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Peter Fischer ist wahr­lich keiner, dem man die Worte aus der Nase ziehen muss. Der Prä­si­dent von Ein­tracht Frank­furt ist mei­nungs­freudig, wort­stark, bis­weilen exal­tiert. Als er vor einigen Monaten sagte, dass die Werte des Ver­eins Ein­tracht Frank­furt nicht mit jenen der AfD ver­einbar sei, hatte das bun­des­weite Schlag­zeilen und breite Zustim­mung zur Folge, ebenso wie Ableh­nung und Mord­dro­hungen aus der rechten Ecke. Klar ist: Wenn Fischer etwas sagt, hat das Gewicht. Und Wir­kung.

Eine Wir­kung, die sich bis­weilen dem Zutun Fischers ent­zieht. Am Mitt­woch vor dem Europa-League-Spiel gegen Shaktar Donezk sagte Fischer dem Strea­ming-Dienst DAZN: Wenn ich sage, dass das Sta­dion morgen brennt, dann brennt das morgen. Und zwar so, dass ihr (der Sender, d. Red.) kaputt geht, weil ihr so viel Licht habt und das Spiel für euch etwas neblig wird.“ Das emo­tio­nale State­ment eines Prä­si­denten, der zugleich der größte Fan seines eigenen Ver­eins ist. Oder doch mehr?

Wer im Sta­dion zün­delt, geht in den Knast“

Man muss dieses State­ment schon unbe­dingt miss­ver­stehen wollen, um es miss­zu­ver­stehen. Zumal Fischer seine Aus­sage gegen­über dem Hes­si­schen Rund­funk einen Tag später klar­stellte. Natür­lich ruft der Prä­si­dent eines Bun­des­li­ga­ver­eins nicht zur Benut­zung von Pyro­technik auf, schon gar nicht, wenn die eigenen Fans ohnehin immer wieder durch Zün­de­leien auf­fallen und der Klub des­halb regel­mäßig Strafen zahlen und mit Zuschau­er­aus­schlüssen rechnen muss. Fischer sprach, selbst­ver­ständ­lich, von einer her­aus­ra­genden Euro­pacup-Stim­mung im Frank­furter Stadt­wald, die er erwar­tete.

Und womit er zumin­dest in Teilen irrte. Sein State­ment nahm die Frank­furter Polizei näm­lich zum Anlass, einen rich­ter­li­chen Ent­schluss zu erwirken, um die Räum­lich­keiten der Frank­furter Ultras zu durch­su­chen. Das Ver­hältnis zwi­schen Polizei und Ultras ist in Frank­furt gelinde gesagt unter­kühlt, seit der hes­si­sche Innen­mi­nister Peter Beuth das Thema Fan­ge­walt“ für sich ent­deckt hat, ist die Lage zuse­hends eska­liert. Im November for­derte Beuth öffent­lich­keits­wirksam: Wer im Sta­dion zün­delt, geht in den Knast.“ Seither gibt es regel­mäßig Anti-Beuth-Banner im Fan­block der Ein­tracht.