Der Ligaverband bietet allen spanischen Vereinen Corona-Tests an. Ein Privileg, das viele Normalbürger in Spanien nicht haben, aber nötiger hätten. Weshalb sich zwei Klubs solidarisch zeigen.
Die spanische La Liga ist wie das gesamte Land stark vom Coronavirus betroffen. Der Erstligist FC Valencia meldete bereits, dass 35 % des Vereins infiziert seien, Deportivo Alaves bestätigte 15 Corona-Fälle im Verein, bei Espanyol Barcelona sprach man von sechs Erkrankten.
Daraufhin bat die spanische Liga allen 42 Vereinen in den beiden höchsten Spielklassen Tests an, um ihre Spieler auf das Virus zu überprüfen. Ein Privileg, dass viele Spanier im Land zurzeit nicht haben, weil die Tests rar sind. Aus Solidarität teilte Erstligist Real Valladolid mit, auf die Tests zu verzichten und sie stattdessen Menschen zur Verfügung zu stellen, die sie nötiger gebrauchen. „Wir haben sie aus medizinischen und sozialen Gründen nicht gemacht. Kein Spieler hat Symptome“, sagte Vorstandssprecher David Espinar.
Mit SD Eibar verzichtete nun ein zweiter Erstligist auf die Tests. Es gäbe keine Verdachtsfälle im Verein.
Luis Rubiales, Chef des Spanischen Fußballverbandes, hatte Dienstagabend kritisiert, dass Fußballer sich überhaupt auf das Coronavirus testen lassen.
Wie der Ligaverband Tests an die Vereine geben könne, während andere Menschen diese wirklich dringend bräuchten, sei für ihn nicht zu erklären. „Es gibt Patienten, deren Leben in Gefahr ist.“ Dass sich nun Fußballer abchecken, die meist nicht einmal Symptome haben, sei unsolidarisch und unpatriotisch, so der Verbandschef weiter.
Ganz Spanien befindet sich seit nunmehr fünf Tagen in Quarantäne. Und dieser Fall zeigt, der Fußball nimmt sich in Teilen wieder mal zu wichtig.