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Seite 2: Gute Gründe für einen Ausschluss

Sieht die UEFA fol­ge­richtig die Inte­grität ihres Wett­be­werbs durch das Fuß­ball-Kar­tell gefährdet, müsste Leipzig nach Lage der Dinge im Euro­pa­pokal zuschauen. Dann wäre näm­lich jener RB-Klub teil­nah­me­be­rech­tigt, der sich für den höheren Wett­be­werb qua­li­fi­ziert hat. Zwar sind der­zeit beide auf CL-Kurs, aber Ösi-Spit­zen­reiter Salz­burg belegt den bes­seren Platz in der natio­nalen Liga. Der gäbe dann den Aus­schlag – übri­gens auch, falls Salz­burg einmal mehr in der CL-Quali schei­tert.

Helle Auf­re­gung

Am 22. Februar berich­teten aus­ge­rechnet die Salz­burger Nach­richten – ein Blatt, dem her­vor­ra­gende Kon­takte zu Mate­schitz nach­ge­sagt werden – fol­gendes: Es habe erste Signale von­seiten der UEFA gegeben, dass Salz­burg und Leipzig nicht gleich­zeitig im euro­päi­schen Wett­be­werb antreten dürfen. Die Quelle blieb unge­nannt, doch bei Red Bull regte sich ein Ver­dacht: Ein regio­naler Funk­tionär aus dem Salz­burger Raum mit besten inter­na­tio­nalen Kon­takten habe die Gerüchte gestreut, hieß es intern. Wobei: Sind das wirk­lich nur Gerüchte? In Leipzig und in Salz­burg herrscht schon länger hellste Auf­re­gung.

Schon im November, nach Erscheinen eines Arti­kels in der 11FREUNDE-Aus­gabe #181, der auch im UEFA-Sitz in Nyon auf den Tisch kam, wurden die Herren um Leip­zigs Vor­stands­boss Oliver Mintzlaff nervös: Man ließ Mintzlaffs Büro in der Geschäfts­stelle von RB Salz­burg aus­räumen. Ein Schreib­tisch in den Räum­lich­keiten eines Klubs, auf den die Leip­ziger angeb­lich null Ein­fluss nehmen – wie sieht das denn aus? Zumal 11 FREUNDE nebenbei zahl­reiche wei­tere, erstaun­lich dichte Ver­flech­tungen und Ver­wick­lungen zwi­schen beiden Ver­einen auf­ge­listet hatte.

Interne Macht­kämpfe

Dass ein paar Wochen später RB-Salz­burg-Geschäfts­führer Jochen Sauer, der sich interne Macht­kämpfe mit Mintzlaff gelie­fert hatte, seinen Hut nahm, ist in diesem Zusam­men­hang mehr als eine Rand­notiz.

Mintzlaff muss an meh­reren Fronten kämpfen: Er sucht ver­zwei­felt den Maul­wurf in den eigenen Reihen. Und er muss oben­drein die UEFA über­zeugen, dass all die genannten Ver­feh­lungen keine sind. Schließ­lich, so argu­men­tiert man bei Red Bull, sei man ja in Salz­burg nur“ noch ganz nor­maler Sponsor und habe ledig­lich in Leipzig maß­geb­lich Ein­fluss auf die Klub­po­litik. Doch aus­ge­rechnet Mate­schitz sagte im Januar in den Salz­burger Nach­richten etwas ganz anderes über RB Salz­burg: Wir erlösen pro Jahr rund 40 Mil­lionen Euro durch Spie­ler­ver­käufe, da kann ich das Ver­eins­budget sogar redu­zieren.“ Wir? Ich? Hm.

Mintzlaff an allen Fronten

Als hätte der bedau­erns­werte Mintzlaff nicht schon genug um die Ohren, muss er oben­drein drin­gend externe Spon­soren für Leipzig finden, um die her­auf­zie­henden Pro­bleme mit dem Finan­cial Fair­play in den Griff zu bekommen. Bis­lang gibt es nur wenige Marken, die im Schatten von Red Bull werben wollen. Nike ist so eine – wobei die UEFA auch diesen Ver­trag prüfen dürfte, weil das Unter­nehmen sowohl Leipzig als auch Salz­burg spon­sert und mit nahezu iden­ti­scher Beklei­dung ver­sorgt.

Dann sind da noch VW, ein Wett­an­bieter und ein paar wei­tere. Das ist nicht genug, um den fast 70-pro­zen­tigen Anteil von Red Bull am Geld­ku­chen maß­geb­lich zu ver­rin­gern. Die UEFA jedoch legt großen Wert darauf, dass dieser Anteil nicht weit jen­seits der 30-Pro­zent-Marke liegt. Mintzlaffs Pro­blem bei der Akquise: Die dro­hende Euro­pacup-Sperre lässt poten­zi­elle Neu-Spon­soren mehr denn je zurück­zu­cken. Wer infor­miert ist, weiß: Gute Gründe für einen Aus­schluss von RB Leipzig gibt es genü­gend.