Nations League, Freundschaftsspiele, WM-Quali: Der internationale Fußball zeigt der Sommerpause einen Vogel und spielt fleißig weiter. Doch welche Entscheidungen sind am Wochenende gefallen?
Manchester United war ihm eine Nummer zu klein, nun versucht Ralf Rangnick das unmögliche: Aus den Österreichern eine halbwegs konstante Nationalmannschaft zu formen. Zum Einstand gab es zwei Nations-League-Spiele und gemischte Gefühle. Gewann der ÖFB das Debüt gegen Kroatien noch mit 3:0, setzte es im ersten Heimspiel im Wiener Ernst-Happel-Stadion eine 1:2‑Niederlage gegen Dänemark. Lag vermutlich an dem schlechten Omen: Ein Stromausfall legte die Prozesse im Stadion lahm, der Abpfiff erfolgte mehr als eine Stunde später als geplant.
Wenn Gareth Bale ausnahmsweise mal den Golfschläger aus der Hand legt und seinem gutbezahlten Hobby, dem Fußballspielen, nachgeht, passieren immer noch verrückte Dinge. Wie beim entscheidenen WM-Playoff-Spiel am Sonntag: Seinen Freistoß legte Ukraines Andrey Yarmolenko unglücklich ins eigene Tor. Es sollte das entscheidende sein. Wales fährt nach 64 Jahren erstmals wieder zur WM. Die Ukrainer verpassen die Teilnahme dagegen.
Ein ganz gutes Wochenende hatte dagegen Cristiano Ronaldo. Nach dem Remis gegen Spanien watschten die Portugiesen die Schweiz im zweiten Nations-League-Gruppenspiel nach allen Regeln der Kunst ab. 4:0 hieß es am Ende. Ronaldo traf zweimal und bereitete eine Hütte vor. Da kann einer nur müde drüber lachen. Und zwar …
… na klar, Lionel Messi. Mit Argentinien trat der zu einem Freundschaftsspiel gegen Estland an und schenkte den armen Jungs aus dem Baltikum standesgemäße fünf Tore ein. Zur Normalform lief auch …
… Erling Haaland auf. Nachdem der Dortmun…, äh Citizen seine Norweger am Donnerstag bereits in Serbien zum Sieg schoss, traf er nun auch beim 2:1‑Auswärtssieg in Schweden doppelt. Norwegen führt damit mit sechs Punkten nach zwei Spielen Gruppe 4 der Liga B der Nations League an. Episch.
England hat den Nations-League-Auftakt dagegen gehörig verpatzt. In Ungarn verloren die Three Lions mit 0:1. Nur gut, dass das Team von Gareth Southgate nach dem Schock heute auf einen Gegner trifft, der eher der eigenen Kragenweiten entspricht: Deutschland.
Auch der amtierende Weltmeister startete etwas schläfrig in die Nations League. Zum Auftakt setzte es eine 1:2‑Niederlage gegen Dänemark (die Skandinavier führen ihre Gruppe nach zwei Spielen mit sechs Punkten an) und am Sonntag kickte sich ein französisches B‑Team zu einem 1:1 in Kroatien. Deutlich besser…
.. .lief’s dagegen für die Elftal. Die gewann das Nachbarschaftsduell in Belgien locker flockig mit 4:1. Besonders defensiv sahen die Belgier dabei das ein ums andere Mal arg wackelig aus. Und das, obwohl Dedryck Boyata von Hertha BSC in der Innenverteidigung auflief! Generell aber ein starkes Zeichen von Kevin de Bruyne und Co., nach der Kritik an dem Modus so eine Nicht-Leistung abzuliefern.
Eine weitere große Fußballnation, die bislang eher weniger Bock auf Nations League hat: Spanien. Immerhin rettete Inigo Martinez seinem Team mit dem Treffer zum 2:2 in der Nachspielzeit gegen Tschechien noch einen Punkt. Es zwar der zweite im zweiten Gruppenspiel. Den ersten gab’s am Donnerstag gegen Portugal (1:1).
Rund lief’s beim Nations-League-Auftakt dagegen für Stefan Kuntz und die Türkei. Gegen die Faröer Inseln gab es ein auch in der Höhe verdientes 4:0. Feierte dabei sein Debüt für die Nationalmannschaft: Der Neu-Dortmunder Salih Özcan.
Gute Neuigkeiten gibt’s von Deutschlands U21: Die gewann am Freitag mit 4:0 gegen Ungarn und ist somit für die U21-EM 2023 in Rumänien und Georgien qualifiziert. Zum Quali-Abschluss tritt das Team von Antonio di Salvo heute um 18 Uhr in Polen an.