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Seite 2: Wie sich Dortmund knacken ließ

In guten Momenten belastet Leipzig die Nerven sämt­li­cher Gegen­spieler. Thomas Tuchels Dort­munder spürten dies am ver­gan­genen Wochen­ende: Durch das kluge Ver­schieben der gesamten Leip­ziger Mann­schaft mussten die Dort­munder Angriffe immer wieder abbre­chen und viel hinten herum ver­schieben.

Zugriff über die Domi­nanz

Gerade Julian Weigl fand nicht ins Spiel, da er stets im Schatten der Leip­ziger Stürmer stand. Leipzig ist eine der wenigen Bun­des­liga-Mann­schaften, die Zugriff über ihre Domi­nanz im Raum erzeugen, nicht über Mann­ori­en­tie­rungen. Da hilft es auch nichts, wenn Sebas­tian Rode per­ma­nent auf die Rechts­ver­tei­diger-Posi­tion fällt – Leipzig steht wei­terhin kom­pakt. Leipzig lässt sich nicht über Ein­zel­ak­tionen kna­cken, der Gegner muss kol­lektiv agieren.

In schlechten Momenten belastet Leipzig die Nerven der Zuschauer. Das stän­dige Anlaufen im Mit­tel­feld und das schnelle Spiel in die Spitze erzeugt nicht nur für den Gegner, son­dern auch für die eigene Mann­schaft Hektik. Par­tien mit Leip­ziger Betei­li­gung können schnell zer­fahren werden, gerade wenn Leipzig selbst das Spiel gestalten muss.

Eine gute, keine geniale Bun­des­liga-Mann­schaft

Gegen Borussia Dort­mund war dies frei­lich nicht der Fall. Der Favorit biss sich am Gegner die Zähne aus. Es war zu spüren, dass die neu zusam­men­ge­stellte Dort­munder Mann­schaft der Her­aus­for­de­rung Leipzig noch nicht gewachsen war. Gegen deren 4 – 4‑2-System hätte es per­fekt abge­stimmte Lauf­wege gebraucht. Mario Götze und Andre Schürrle zeigten zwar ein gutes Bewe­gungs­spiel, es fehlte jedoch das ver­bin­dende Glied zwi­schen Ver­tei­di­gung und Angriff. Leipzig ver­schob gut im Raum, schloss die Pass­wege in die Spitze und war­tete auf den einen Konter. Kurz vor dem Abpfiff traf Keita zum ent­schei­denden Treffer – nach einem schnellen Pass in die Spitze, natür­lich.

Somit konnte Leipzig den ersten Sieg der Saison feiern. Der aggres­sive, schnelle Spiel­stil ist frei­lich keine Inno­va­tion, allen­falls eine Wei­ter­ent­wick­lung jener Formel, die Sacchi vor fast 30 Jahren ent­wi­ckelt hat. Setzt man diese Blau­pause per­fekt um, genügt sie aber auch im Jahr 2016, um die Bun­des­liga auf­zu­mi­schen.