Hertha BSC steht nach sensationellem Start auf Platz Drei. Vor dem Spiel gegen Bremen haben wir mir Alexander Esswein gesprochen und ihn gefragt: Wie zum Henker ist das möglich?
Nur so richtig heiß auf Fußball scheinen die Menschen in der Stadt nicht zu sein. Derzeit wird über ein neues, kleineres Stadion für die Hertha diskutiert. Wie denken Sie als Spieler darüber?
Wenn es gebaut werden sollte, würde es ja eh noch zehn Jahre dauern. Insofern mache ich mir da jetzt keine großen Gedanken. Aber ich spiele gerne im Olympiastadion, mir macht es hier großen Spaß.
Auch wenn es halbleer ist, wie zuletzt gegen Mainz?
Da war es extrem kalt und spät am Sonntag, da kann man nicht erwarten, dass 60000 Leute kommen.
Lassen Sie uns über ihren Start als Profi sprechen. In Wolfsburg spielten sie als junger Kerl gleich unter Felix Magath. Ist es so schlimm, wie wir es uns vorstellen?
Es ist schon heftig. Doch ich war 18 und in dieser Zeit war er der perfekte Trainer für mich. Er hat mir Härte und Disziplin verpasst. Aber natürlich gab es Tage, an denen ich dachte: Was kommt jetzt schon wieder, wie soll ich das jetzt überstehen?
Zum Beispiel?
Schlimm waren die Medizinbälle am Sandstrand. Die mussten wir irgendeinen Berg hochschleppen. Elf Durchgänge.
Hat man sich als Spieler nicht manchmal gefragt, was solche Uraltmethoden sollen?
Sagen wir es so: Es war nicht das modernste Training. Es ging viel um Kraft, um Ausdauer und um Durchsetzungsvermögen. Aber in dem Jahr, in dem wir Meister wurden und ich als junger Kerl dabei sein durfte, da haben wir in vielen Spielen ab der 70. Minute aufgedreht. Während anderen Teams die Puste ausging.
Apropos Meisterschaft. Wo geht man in Wolfsburg bitteschön feiern?
Wir hatten irgendeine Location draußen gemietet, es war ja Sommer. Aber es stimmt schon, allzu viele Möglichkeiten bietet Wolfsburg jetzt nicht. Aber im Endeffekt ist es doch so: Wenn du Meister wirst, kannst du überall feiern.
Statt zu feiern geht ihr ehemaliger Mitspieler Alexander Manninger angeln. Was machen Sie, wenn Sie Zeit für sich haben?
So viel Zeit ist es ja leider gar nicht, in der Regel bleibt da kein großer Raum für Hobbies. Aber wir waren neulich mit der Mannschaft Lasertag spielen. Das war so witzig, dass wir mit acht, neun Leuten noch mal hin sind. Jetzt gibt es die Überlegung, das regelmäßig zu machen.
Wer ist der talentierteste Lasertagspieler?
Mitchell Weiser ist ganz gut. Habe ich gehört.