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Seite 2: „Er ist ein Berserker“

Die Sache war nur, dass kein Stürmer bis­lang so gegen diese baju­wa­ri­sche Tra­di­tion rebel­lierte wie Man­dzukic. Im Oktober 2014, als er längst für 22 Mil­lionen Euro zu Atle­tico gewech­selt war, sagte Man­dzukic: Guar­diola hat mich respektlos behan­delt. Er hat mich davon abge­halten, der beste Stürmer der Liga zu werden.“ Guar­diola habe ver­hin­dern wollen, dass er Tor­schüt­zen­könig werde und hätte ihn des­wegen nicht mehr auf­ge­stellt. Ob er denn mit dem Trainer einen Kaffee trinken würde, wurde er dann gefragt. Nein“, sagte der Stürmer, wenn du nega­tive Energie spürst, dann ver­suchst du, diese Person zu meiden.“

Der Streit mit Guar­diola
 
Das ist die eine Geschichte. Die andere erzählt von einem ego­zen­tri­schen Stürmer, der zu stolz war für die Drecks­ar­beit und den Kampf im Fuß­ball. Der in der Kabine spöt­tisch gegrinst haben soll, als Guar­diola nach der Cham­pions-League-Nie­der­lage gegen Real Madrid die Schuld auf sich nahm. Der den Hand­schlag ver­wei­gerte, wenn er nicht als Mit­tel­stürmer auf­ge­stellt wurde. Der den Trainer beschimpfte, als er in einem Test­spiel ein Tor schoss. Der irgend­wann ein­fach die Arbeit ver­wei­gerte.
 
Bei Atle­tico ist vieles anders. Zwar gibt es hier auch Spiele, in denen Man­dzukic unter­taucht, aber es sind die übli­chen Form­krisen, die jeder Stürmer mal durch­lebt. Man­dzukic hat es auch bei Atle­tico gewiss nicht immer ein­fach – und doch genießt er ein anderes Ansehen. Er hat einen Trainer, Diego Simeone, der ihn Guer­rero“ nennt, den Krieger. Und Mit­spieler, die ihm ver­trauen. 20 Pflicht­spiel­tore hat er bis­lang für die Südm­a­dri­lenen erzielt. Mit­spieler Diego Godin sagte vor dem Spiel gegen Real: Mario schenkt uns die wich­tigen Treffer. Er ist ein Ber­serker.“

Von Blut stirbt man nicht!“
 
In einem anderen Spiel, gegen Olym­piakos Piräus, spielte er so hart und auf­op­fernd, dass sie die Bilder seines Spiels noch heute durch alle Inter­net­ka­näle jagen. Er hatte sich in einem Zwei­kampf nach drei Minuten die Nase gebro­chen, aber er spielte weiter und schoss sogar ein Tor. Nach dem Abpfiff zog er die Schul­tern hoch und sagte: Blut ist nichts Schlimmes. Von Blut stirbt man nicht!“

Für ihn mag der Satz geklungen haben wie die Ant­wort auf den feinen Herrn Guar­diola mit seiner Suche nach dem per­fekten Tiki-Taka-Fuß­ball. Für die Fans klang er vor allem wie alles, was Cris­tiano Ronaldo nicht ist. Er klang nach einem Spieler, der einen lus­tigen gol­denen Par­tyhut ein­fach mit seinen Stollen zer­tritt.