Heute werden die Bayern den VfL Wolfsburg empfangen – vor etwas mehr als zehn Jahren schenkten meisterliche Wolfsburger unter Felix Magath den Bayern noch ganze fünf Gegentore ein. Doch wer war beim 5:1‑Sieg der Wölfe eigentlich dabei?
Wirkte damals auch dank dezentem Nackenspoiler noch jung und wild: Diego Benaglio.
Einer aus der Kategorie: »Ach, der hat da auch mitgekickt?«: Peter Pekarik.
Ähnlich unauffällig zeigte sich auch der Tscheche Jan Simunek. Dass dieser eher weniger Aufmerksamkeit in Wolfsburg erregte, lag auch am imposanten Antlitz seines kongenialen Partners…
…dem Italo-Import und Weltmeister Andrea Barzagli nämlich, der sich gegen die Bayern gewohnt siegessicher präsentiert hatte und sich wenige Jahre später bei Juventus das Qualitätssiegel »Weltklasse« erspielte.
Bei soviel Glanz und Glamour braucht es verlässliche Arbeiter und loyale Typen – oder einfach: Marcel Schäfer.
Auch der Dauerläufer auf dem rechten Flügel hielt sich größtenteils damit auf, seinen Teamkollegen nicht die Show zu stehlen: Sascha Riether.
Gut, langsam fragt man sich zurecht, wer eigentlich für die Show verantwortlich gewesen sein soll, denn auch Christian Gentners Kernkompetenz lag eher weniger darin, Gegenspieler wie Fahnenstangen stehen zu lassen.
Ein ebenso eifriger wie aggressiver Staubsauger im Wolfsburger Mittelfeld, der hier fröhlich aufmerksam verfolgt, wie sich die Eisenstollen Barzaglis und die Kopfdecke von Luca Toni bedenklich nahe kommen: Josue
Endlich etwas Spektakel! Zvjezdan »Zwetschge« Misimovic machte weniger als ehrlicher Arbeiter auf sich aufmerksam denn als virtuoser Spielmacher, der sich auch nicht vom »Prinzen« stoppen ließ.
Half mit seinem Doppelpack fleißig an der Demütigung der Bayern mit und manifestierte damit seinen Ruf als heißestes Sturmtalent Europas: Edin Dzeko.
Selten war ein einziges Tor so exemplarisch für ein Fußballspiel wie dieses. Der Brasilianer Grafite dribbelte sich – so die Legende – auch dann noch durch eine Traube von Bayernspielern, als diese schon längst auf dem Weg zum Mannschaftsbus war. Kein Wunder, der Mann war angesichts der besten Leistung seiner Karriere vermutlich reichlich euphorisiert.
Machte es sich zu Beginn der Partie auf der Bank der Wolfsburger noch so richtig gemütlich, bis er in der 85. Minute schließlich für einen kleinen Aushilfsjob auserkoren wurde. Denn weil Grafite als Mann des Spiels noch seine »Standing Ovations« bekommen sollte, durfte Yoshito Okubo schließlich doch noch aufs Feld.
Machte sich eigens des wichtigen Meisterschaftspiels noch einmal richtig hübsch: Ashkan Dejagah.
Da Regisseur Felix Magath mit der Dramaturgie des Spiels noch nicht restlos zufrieden schien, hatte er in der 89. Minute noch einen ganz besonderen Kniff der Demütigung seines ehemaligen Arbeitgebers parat. Und so wechselte Magath rotzfrech seinen Ersatztorwart Andre Lenz für Diego Benaglio ein. Während Uli Hoeneß ob seines Blutdrucks drohte ohnmächtig von der bayerischen Ersatzbank zu kippen, antwortete Jürgen »Klinsi« Klinsmann auf die Provokation Magaths mit einem starren Engelslächeln. Das kann er einfach – der Jürgen.