Unser Autor ist Fan von Energie Cottbus und zweifelt fortan am Fußballgott. Denn die gute Taten seines Klubs und ihres Trainers Pele Wollitz kommen wie ein Bumerang zurück. Auf eine aberwitzige Art.
In der Zwischenzeit veränderten sich die Spielregeln. Dank Revoluzzer „Pele“ Wollitz hatte der hochemotional-geführte Diskurs über die Aufstiegsregelung zur 3. Liga an Fahrt aufgenommen. Die unbändigen Forderungen mit Sprachrohr Wollitz an der Spitze mündeten im Ergebnis, dass ab der Saison 2018/19 für die Regionalligen eine zweijährige Zwischenlösung installiert wird. Ein Teilerfolg mit Blick auf das eigentliche Credo „Meister müssen aufsteigen!“.
Die vorher von Cottbus bevölkerte Regionalliga Nordost erhält für die Saison 18/19 einen festen Aufstiegsplatz, ebenso wie die Staffeln West und Südwest. Die Nord- und Bayern-Staffel spielen in den nächsten Tagen den vierten Aufsteiger in Liga 3 aus. Warum das alles wichtig ist: Die 3. Liga stellte als Vorleistung einen weiteren Abstiegsplatz zur Verfügung, seit dieser Saison muss nun auch der Viertletzte absteigen.
Der Bumerang kommt um einiges härter zurück
Setzen wir uns abermals in die Zeitmaschine und springen zurück in die Gegenwart, genauer gesagt zum 18. Mai 2019, dem letzten 3. Liga-Spieltag. Mein Herzensklub holt im Abstiegskrimi gegen den direkten Konkurrenten Braunschweig einen Punkt und guckt dennoch in die Röhre. Die Rivalen aus Jena und Großaspach gewinnen und überholen Energie auf den letzten Metern. Das volle Unglück offenbart sich mir mit Blick auf die Tabelle: Mein Verein liegt in der Endabrechnung punktgleich mit Braunschweig, weist jedoch die um ein Tor schlechtere Differenz auf. Wir stehen unter dem Strich.
Leere. Für mich und Revoluzzer Wollitz bedeutet das den Abstieg in Liga 4. Pikant: Bei Rang 17 handelt sich um eben jenen Abstiegsplatz, den vor nicht allzu langer Zeit Wollitz im Sinne der Regionalligen eingefordert hatte. Mein Kumpel raunzt mir noch im Stadion zu, dass noch nie in den deutschen Profiligen ein Team mit 45 Punkten abgestiegen sei. Unfassbar! Doch damit noch nicht genug: Ich realisiere im nächsten Moment, dass der Bumerang um noch einiges härter zurückkommt. Unglücklicherweise wechselt in der Saison 19/20 das direkte Aufstiegsrecht der Regionalligen, weshalb der Meister der Nordost-Staffel – Cottbus‘ künftiger Liga – abermals in diesen unsäglichen Aufstiegsspielen antreten muss. Sollte es uns Ende Mai 2020 erneut erwischen, darf ich mir die Frage nach der Quadratur des Kreises stellen.
Ich muss mir gestehen: Der Fußball ist nicht immer gerecht und „Pele“ Wollitz schießt gerne einmal übers Ziel hinaus. Mit seiner Forderung „Meister müssen aufsteigen“ allerdings hat er ins Mark eines jeden Fußballfans getroffen und vielleicht ein Stück Gerechtigkeit auf den Weg gebracht. Leider auf eigene Kosten. Dafür möchte ich ihm danken – und gleichzeitig den Fußballgott verfluchen.