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Seite 2: Die Rettung lief in drei Schritten ab

Die Ret­tung lief dabei in drei Schritten ab: Zunächst einmal pumpten die Wohl­täter Ende 2017 vier Mil­lionen Euro fri­sches Kapital in den Klub, um die Lizenz zu sichern. Dann warben sie unter sämt­li­chen Gläu­bi­gern für einen Schul­den­schnitt, um den Verein von seinen Alt­lasten zu befreien. Als Köder diente dabei der anvi­sierte Ver­kauf der Alm, der den DSC in die Lage ver­setzen sollte, die nach dem Schnitt ver­blie­benen Rest­schulden unmit­telbar zu beglei­chen. Und als die poten­ti­ellen Käufer fürs Sta­dion nicht gerade Schlange standen, da erwarben es Teile des Spon­soren-Bünd­nisses, mit Unter­stüt­zung meh­rerer regio­naler Immo­bi­lien-Profis, ein­fach selbst. Fortan nutzt Arminia Bie­le­feld die Alm für eine kol­por­tierte Miete von 800.000 Euro im Jahr, die sich nach drei Jahren auf eine Mil­lion Euro erhöht. Um letzte Ver­bind­lich­keiten bei der Stadt Bie­le­feld zu beglei­chen, hat der Verein einen neuen Kredit von zwei Mil­lionen Euro auf­ge­nommen, ansonsten ist er, tat­säch­lich, schul­den­frei.

Klingt bei­nahe wie ein Mär­chen, nicht wahr? Wer nach den Motiven der Gönner fragt, landet bei wei­chen Stand­ort­fak­toren und einer ordent­li­chen Por­tion Lokal­pa­trio­tismus. Köln hat den Dom, Bie­le­feld hat Arminia“, sagt zum Bei­spiel Mau­rice Esch­weiler vom Maschi­nen­bauer DMG Mori, einem der Prot­ago­nisten des Bünd­nisses OWL“. Selbst ein Kon­zern wie Oetker, der jahr­zehn­te­lang den Arminen die kalte Schulter gezeigt hat, mochte sich die man­cher­orts als spröde emp­fun­dene Stadt wohl nicht ohne ihren bekann­testen Fuß­ball­verein vor­stellen. 

Wir ver­stehen uns nicht als typi­sche Inves­to­ren­gruppe“

Und was hat das alles mit 50+1 zu tun? Unge­achtet ihres Anteils an der Ret­tung des Klubs wollen die betei­ligten Unter­nehmer nach eigener Aus­sage kei­nerlei Ein­fluss auf die Ver­eins­po­litik nehmen. Für alle Unter­nehmen ist klar, dass die 50+1‑Regel ein wich­tiges Gut in Deutsch­land ist“, sagt Arminia-Geschäfts­führer Rejek. Alle haben sich zur deut­schen Fuß­ball­kultur und zum Erhalt der Ver­eins­struktur bekannt.“ Oder um es mit dem Maschi­nen­bauer Esch­weiler zu sagen: Wir ver­stehen uns nicht als typi­sche Inves­to­ren­gruppe, son­dern betrachten Arminia Bie­le­feld als eine der größten Wer­be­träger in Ost­west­falen-Lippe.“

Fehlen zum unge­trübten Glück nur mal wieder ein paar Punkte – viel­leicht gleich heute Abend gegen den eben­falls abstiegs­ge­fähr­deten MSV Duis­burg. Und wenn die Bie­le­felder das nächste Mal eine Tri­büne bauen, dann sollten sie vorher besser jemanden fragen, der sich mit so etwas aus­kennt.