Lukas Podolski sagt, er hätte Lust auf das Olympische Fußballturnier 2020. Weshalb der DFB jetzt genau eine Aufgabe hat: Poldi für Tokio zu nominieren! Ein offener Brief.
Podolski, wir haben es eventuell schon mal erwähnt, konnte allein mit seinem linken Fuß ein ganzes Land zum Träumen bringen. Vom WM-Titel 2006, von spektakulären Toren, von einer besseren Zukunft. Er fackelte nicht lange, er zerdachte nichts, er hielt einfach rauf. Spontan und intuitiv und voller Überzeugung. Darüber hinaus hat er 2014 bewiesen, dass er nicht nur gut Fußball spielen, sondern auch abseits des Platzes für hervorragende Stimmung sorgen kann. Hervorragende Stimmung kennen sie ja vielleicht noch von den Augenblicken, in denen Hansi Flick früher die Champagner-Flaschen köpfte. Hach, früher.
Früher grinsten Poldi und Schweini um die Wette, früher wirkte das Publikum fröhlich und nicht verbittert, früher schien bei Länderspielen die Sonne über Deutschland, früher saßen selbst die Ersatzspieler voller Motivation und Hingabe auf der Bank. Zuletzt konnte Ihr Ex-Boss nicht mal mehr die Motivation aufbringen, bis zum Ende eines Interviews sitzen zu bleiben.
Wann spielte die Qualifikation bei der Besetzung eines DFB-Posten je eine Rolle?
Ein weiterer positiver Nebenaspekt eines Podolski-Comebacks: Sollte das Turnier in die Hose gehen, Oliver Bierhoff könnte danach endlich wieder einen Spieler mit Migrations-Hintergrund aus der Mannschaft mobben! Wird ja auch langsam mal wieder Zeit!
Bleibt eigentlich nur noch die Frage nach Podolskis sportlicher Qualität. Aka: Hat er es noch drauf? Kürzlich wurde er von einer zugegebenermaßen eher fachfremden Person, einem gewissen Thorsten Fink (unseren Informationen zu Folge arbeitet besagter Fink seit kurzem immerhin als Assistenz-Trainer von Andres Iniesta in Kobe) als „Maschine“ gelobt. Und auch wir sind uns sicher: Er ist wirklich noch stark genug. Außerdem und falls nicht: Wann spielte die individuelle Qualifikation bei der Besetzung eines DFB-Posten je eine Rolle? Eben.
Sie sehen, eine Rückkehr von Lukas Podolski zur Nationalmannschaft ergibt sowohl sportlich als auch menschlich Sinn, und zwar für alle Beteiligten. Ein beliebter und verdienter Spieler, der Deutschland als Botschafter in einem uns fernen und ihm nahen Land vertritt, der sich ohne Murren auf die Bank setzt, der zur Not aber eben auch die linke Klebe auspacken und damit Spiele entscheiden kann. Es ist, wie passend, ein No Brainer! Also: Gönnen Sie auch mal anderen Menschen eine Lustreise, nehmen Sie Podolski mit nach Tokio! Im Namen einer Fußballnation: Dankeschön.
Hochachtungsvoll,
Ihre 11FREUNDE-Redaktion