Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Die Waffen sitzen locker in diesen Tagen im Norden Eng­lands. Zuerst gezückt hat das bri­ti­sche – nun ja: Revol­ver­blatt The Sun“ mit der Mel­dung aus den wie üblich genauso gut wie anonym unter­rich­teten Kreisen, Cris­tiano Ronaldo plane seine Rück­kehr zu Man­chester United und werde dabei auf die Hälfte seines Gehaltes ver­zichten. Ein­wi­ckeln ist viel­leicht nicht die schlech­teste Taktik gegen den Kano­nier von Real Madrid, auf dass er sich an die son­nigen Zeiten im ver­reg­neten Man­chester erin­nere und United heute Abend nicht aus dem Ach­tel­fi­nale der Cham­pions League schießt. Bull­shit, knurrt Trainer Alex Fer­guson, er hat einst den 17-jäh­rigen Ronaldo bei einem Gast­spiel in Lis­sabon ent­deckt und weiß noch am besten, wie der dribbel- und schuss- und kopf­ball­starke Por­tu­giese zu stoppen ist.

Plan A: eine Machete! Plan B: ein Maschi­nen­ge­wehr!“

Das ist immerhin effektiv gedacht, aber bekannt­lich nicht ganz so leicht umzu­setzen. Der Respekt vor Ronaldo ist groß, aber kei­nes­wegs unan­ge­messen, zumal der Mann vor drei Wochen beim Hin­spiel noch einmal ein­drucks­voll gezeigt hat, was Man­chester vor drei­ein­halb Jahren an ihm ver­loren hat. Vor allem Cris­tiano Ronaldo ver­dankt Real die immer noch vor­han­dene Option auf einen Einzug ins Vier­tel­fi­nale. Da war dieses gran­diose Tor zum 1:1, was für ein Kopf­ball! Der Absprung, der Flug, wie er sich in der Luft hält“, hat Fer­guson in der ersten Über­wäl­ti­gung erzählt, übri­gens mit einem noch sehr pazi­fis­ti­schen Ansatz: Wenn er den Ball bekommt, dann hilft nur Beten.“

Heute nun betritt Ronaldo wieder den Rasen von Old Traf­ford, zum ersten Mal seit seinem Abschied im Sommer 2009. Damals hatten sie in Man­chester noch ver­mutet, die Kar­riere des Por­tu­giesen werde einen den Madrider Sie­stas ent­spre­chenden Knick nehmen. 118 Tore in 292 Pflicht­spielen für United waren eine hohe Hypo­thek. Ronaldo hat sie weg­ge­lä­chelt und seine Quote in Madrid noch einmal gestei­gert, auf schwin­del­erre­gende 186 Tore in 184 Spielen. Früher war sein Spiel zu 70 Pro­zent Show und zu 30 Pro­zent Wett­kampf. Heute kann Ronaldo in jedem Spiel den Unter­schied machen. Mit 28 Jahren steht er im Zenit seiner Schaf­fens­kraft. Ich habe mit ihm gespielt und weiß, wie gut er ist“, sagt Uniteds Tor­jäger Wayne Rooney in einem defen­siven Ton, wie er so über­haupt nicht zu seinem aggres­siven Stil auf dem Platz passt.

United hat Ronaldo viel zu ver­danken

Diese Wert­schät­zung kor­re­spon­diert durchaus mit der des Publi­kums für Real im All­ge­meinen und Ronaldo im Beson­deren. Es wird heute in Old Traf­ford zwar keine Schwei­ge­mi­nute geben, aber sehr wohl aner­ken­nenden Applaus. Die Fans in den roten Leib­chen wissen, was sie Ronaldo und seinen Toren ver­danken. Drei eng­li­sche Meis­ter­schaften und einen Tri­umph in der Cham­pions League, dazu noch eine Ehrung, auf die sie in der Pre­mier League lange gewartet haben: Cris­tiano Ronaldo war und ist der ein­zige Spieler der besten Liga der Welt, der mit dem Gol­denen Ball als bester Spieler der Welt geehrt wurde.

Und wann hat Alex Fer­guson schon mal einen Gegner so innig umarmt wie Cris­tiano Ronaldo nach dem Hin­spiel im Ber­nabeu? Der Schotte hat nicht ver­gessen, mit wel­chem Respekt Reals Anhang damals Uniteds ewigen Waliser Ryan Giggs emp­fing. Es ist eine schöne Pointe, dass Ronaldos Rück­kehr nach Old Traf­ford zusam­men­fällt mit dem tau­sendsten Pro­fi­spiel, das der 39 Jahre junge Giggs heute wohl bestreiten wird