Ein Elfmeter bringt Werder auf die Palme, die Relegation Union erstmalig in die Bundesliga und Jürgen Klopp den FC Liverpool an die Spitze Europas. Wie immer geprägt von großen Entscheidungen: die Monate April, Mai und Juni.
Mai
Aufreger des Monats: Europa-League-Finale in Baku
Die Vergabe des Europa-League-Endspiels nach Aserbaidschan erfolgte bereits im Dezember 2017 – und doch kochte das Thema kurz vor dem Finale zwischen Chelsea und Arsenal nochmal so richtig hoch. Festgemacht wurde die Debatte insbesondere an der Personalie Henrikh Mkhitaryan: Der Armenier sagte seine Teilnahme am Endspiel ab – aufgrund von Sicherheitsbedenken, die nicht gänzlich ausgeräumt werden könnten, hieß es von Vereinsseite. Zwischen beiden Ländern existiert ein langjähriger politischer Konflikt. Aserbaidschan rangiert auf Platz 166 der Pressefreiheit, pflegt einen teils fragwürdigen Umgang mit dem Thema Menschenrechte – warum also ein Endspiel ausgerechnet in Baku? Mal ganz zu schweigen von den infrastrukturellen Gegebenheiten, Stichwort: Flughafenkapazität. Am Ende wurde auch noch Fußball gespielt: Im längst nicht ausverkauften Nationalstadion schlug Chelsea Arsenal mit 4:1.
Spieler des Monats: Divock Origi
In der gesamten Champions-League-Saison erzielte Divock Origi genau drei Treffer – bei immerhin acht Einsätzen eine überschaubare Quote. Doch welche Aussagekraft haben solche Statistiken, nachdem er sein Team mit einem Doppelpack doch noch ins Finale gebracht hatte und im Endspiel für die Entscheidung sorgte? Vor allem sein Auftritt im Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Barcelona wird wohl ewig in Erinnerung bleiben: Mit 4:0 besiegte der FC Liverpool die Katalanen an der Anfield Road, nachdem Barca das Hinspiel mit 3:0 für sich entschied. Übrigens: In 31 Bundesliga-Spielen traf Origi sechs Mal für den VfL Wolfsburg. Das war in der Saison 2017/18 – und interessiert wirklich absolut gar keinen.
Video des Monats:
Union Berlin setzte sich in der Relegation gegen den VfB Stuttgart durch und stieg zum ersten Mal in die Bundesliga auf. Wie das in Köpenick gefeiert wurde? Standesgemäß.
Spiel des Monats: FC Chelsea – Eintracht Frankfurt 4:3 n.E.
Ausreichend Gründe, das Europa-League-Finale in Baku nicht zu besuchen, wurden ja bereits eingangs genannt. Die sensationell aufspielende Eintracht machte am Ende aber aus sportlichen Gründen einen Bogen um Aserbaidschan – am mangelnden Willen hatte es aber definitiv nicht gelegen. Das Hinspiel im Frankfurter Stadtwald endete 1:1. Am 9. Mai folgte dann das Rückspiel an der Stamford Bridge. Den Führungstreffer von Ruben Loftus-Cheek in der 28. Minute egalisierte Luka Jovic nach 49 Spielminuten. Es kam, wie es kommen musste: Elfmeterschießen. Ausgerechnet der zuvor umjubelte Held Martin Hinteregger scheiterte, genauso wie Goncalo Paciencia. Eden Hazard machte für Chelsea alles klar – und sorgte dafür, dass einige Eintracht-Anhänger insgesamt über 100 Karten für das Finale an das SOS-Kinderdorf in Baku spendeten.