Ein Elfmeter bringt Werder auf die Palme, die Relegation Union erstmalig in die Bundesliga und Jürgen Klopp den FC Liverpool an die Spitze Europas. Wie immer geprägt von großen Entscheidungen: die Monate April, Mai und Juni.
April
Aufreger des Monats: Der Elfmeterpfiff im DFB-Pokal-Halbfinale zwischen Bremen und Bayern
Am 24. April gastierte der FC Bayern München zum DFB-Pokal-Halbfinale im Bremer Weserstadion. Nachdem die Bayern zunächst den Anschein erweckten, als würden sie ihrer Favoritenrolle gerecht werden und in der 63. Minute auf 2:0 erhöhten, kämpfte sich Werder zurück: Durch einen Doppelschlag in Minute 74 und 75 glich der SVW tatsächlich noch aus. Eine spannungsgeladene Schlussphase bahnte sich an – bis ein höchst zweifelhafter Pfiff ertönte. Was war passiert? Die 78. Spielminute, ein Zweikampf im Bremer Strafraum zwischen Theodor Gebre Selassie und Kingsley Coman. Der Franzose fiel, Schiedsrichter Daniel Siebert sah sich gezwungen, auf den Punkt zu zeigen. Wüste Proteste der Bremer folgten, der VAR griff nicht ein, Siebert bemühte nicht die Ansicht der On-Field-Review. Dass er dies nicht tat, bemängelte Tags darauf der Leiter des VAR, Dr. Jochen Drees, der außerdem zu Protokoll gab: „Aus schiedsrichterfachlicher Sicht halten wir die Strafstoßentscheidung für nicht korrekt“. Lewandowski verwandelte den Elfmeter zum 3:2 für die Bayern. Machte in Summe ein sich zurecht benachteiligt fühlendes Werder Bremen und ein öffentlich an den Pranger gestelltes Schiedsrichterteam um Siebert und VAR Robert Kampka.
Spieler des Monats: Joao Felix
Wer ihn bis hierhin noch nicht kannte, der wurde spätestens im April auf ihn aufmerksam. Die Rede ist von Joao Felix, dem inzwischen teuersten Portugiesen aller Zeiten nach seinem sündhaft teuren Wechsel (126 Millionen Euro Ablöse) zu Atlético Madrid in diesem Sommer. Im Frühling war das „Jahrhunderttalent“ noch für Benfica Lissabon aktiv und begegnete im Europa-League-Viertelfinale der Frankfurter Eintracht. Das Hinspiel in Lissabon wurde zu seiner persönlichen Demonstration: Beim 4:2‑Erfolg erzielte Felix drei Treffer selbst, den vierten legte er auf. Dass sich Benfica eine Woche später doch noch aus der Europa League verabschiedete, lag selbstverständlich einzig und allein an der SGE.
Video des Monats:
PAOK Saloniki feierte im April die erste Meisterschaft nach 34 Jahren Durststrecke – in gewohnt frenetischer Art. Was jedoch auffällt: Auch in Griechenland geht es scheinbar nicht mehr ohne „wolfsburgsche“ Lichtershows. Wir gratulieren trotzdem herzlich!
Spiel des Monats: Borussia Dortmund – FC Schalke 04 2:4
Der 27. April wird allen BVB-Fans schmerzlich in Erinnerung bleiben. Der 31. Bundesligaspieltag stand für die Revier-Rivalen unter denkbar unterschiedlichen Vorzeichen. Die Dortmunder hofften weiter auf die Meisterschaft, Schalke kämpfte gegen den Abstieg. Folgerichtig – könnte man meinen – ging Borussia in der 14. Minute im Westfalenstadion in Führung. Was dann geschah, glich einer kollektiven schwarzgelben Lähmung. Den fragwürdigen Handelfmeter nach VAR verwandelte Daniel Caligiuri in der 18. Minute. Zehn Minuten später nickte Salif Sané eine Ecke ein: Schalke führte – und keiner wusste so recht warum. Knüppeldick kam es für Dortmund dann nach gut einer Stunde: Kapitän Marco Reus flog völlig zurecht mit Rot vom Platz. Den fälligen Freistoß verwandelte wieder Caligiuri äußerst sehenswert zum 3:1 aus königsblauer Sicht. Nur drei Minuten später „solidarisierte“ sich Marius Wolf mit seinem Kapitän und sah ebenfalls die Rote Karte. Zu neunt gelang dem BVB zwar noch der Anschlusstreffer – Breel Embolo aber sorgte schließlich für den Endstand: 2:4. Lucien Favre begrub nach dem Spiel die Hoffnungen auf die Meisterschaft – und sollte recht behalten.