Es sind nicht gerade die besten Jahre in der langen Vereinsgeschichte des 1.FC Dynamo Dresden. Die Mannschaft dümpelt seit Jahren unterklassig herum und so recht mag sich keine Perspektive nach oben auftun. Fast noch größeres Kopfzerbrechen als der sportliche Werdegang bereitet den Dresdner Verantwortlichen jedoch derzeit die Gewaltbereitschaft der Anhänger. Immer wieder nämlich füllen Prügelorgien der Dynamo-Fans die Sportseiten der örtlichen Gazetten. Unrühmlicher Höhepunkt: Am 1. September letzten Jahres kam es beim Stadtderby in Dresden zu wüsten Hauereien zwischen Dynamo-Anhängern und Fans des Lokalrivalen DSC. Die offizielle Reaktion folgte prompt: Die Konterfeis mutmaßlicher Gewalttäter wurden als Steckbriefe in der Zeitung veröffentlicht und beim Auswärtsspiel in Babelsberg wurden trotz strömenden Regens die Schirme der Dresdner konfisziert, aus Furcht vor Hieben und Stichen. Mit wenig Erfolg, denn bereits beim folgenden Heimspiel gegen den Chemnitzer FC kam es wieder zu Ausschreitungen. Deshalb greift Dynamo beim Landespokalfinale gegen VFC Plauen zu ungewöhnlichen Mitteln, wird doch auf jede Eintrittskarte ein Zwangspfand von 5 Euro erhoben, das aber nur dann nach dem Spiel zurückgezahlt wird, „wenn keine Sportgerichtsverfahren gegen Dynamo eingeleitet werden“. Unabhängig übrigens davon, ob sich der Besitzer der Karte an Rangeleien beteiligt hat oder nicht. Nicht zu klären war bis dato, ob das Geld direkt nach dem Schlusspfiff ausgezahlt wird oder ob die Karteninhaber auf der Geschäftsstelle vorstellig werden müssen. Und vielleicht gibt der Verein ja auch statt Geld Warengutscheine aus – für Regenschirme beispielsweise.