Der erste Spieltag hat gleich gezeigt: Die Liga wimmelt nur so vor Torjägern. Da wäre zum Beispiel Andrej Kramaric. Oder Serge Gnabry. Oder Peter Pekarik. Vorhang auf für die 11 des Spieltags.
Andrej Kramaric
In den vergangenen drei Pflichtspielen von Hoffenheim hat Andrej Kramaric alle neun Tore seiner Mannschaft geschossen. Vier am letzten Spieltag der abgelaufenen Saison in Dortmund, zwei im Pokal in Chemnitz und nun, am ersten Spieltag der neuen Spielzeit, schon wieder drei beim 3:2‑Auswärtssieg in Köln, das letzte davon in der 90. Minute. Was ein paar wichtige Fragen aufwirft: Warum spielt der Mann noch für Hoffenheim? Weshalb spielt der Mann noch in Hoffenheim? Und was genau ist in seinem Knie los, dass noch kein englischer Mittelklasse-Verein 50 Millionen Flocken auf den Tisch gelegt hat? Und er stattdessen noch immer in Hoffenheim spielt?
Matheus Cunha
Er trägt die 10 und bunte Schuhe, hat alle paar Tage eine neue Frisur, kommt aus dem brasilianischen Bundesstaat Paraíba, wenn er lächelt, geht die Sonne auf, und, ach ja, er ist der mit Abstand beste Fußballer in Berlin. Nur noch eine Frage der Zeit, bis Matheus Cunha mit eingefärbter Belgien-Flagge aufläuft, gegen Freiburg von der Mittellinie trifft, jeden Winter zwei bis 14 Tage verspätet aus dem Urlaub zurückkehrt und sich irgendwann wegen einer aus den Fugen geratenen Party in der City West mit Dieter Hoeneß verkracht. Aber wer weiß, vielleicht bekommt Coach Falko Götz Marcelinho ja auch in den Griff? Moment. Was?
Peter Pekarik
„Na, wer lacht jetzt?“, dachte Peter Pekarik und lächelte still in sich hinein. Er hatte eben doch den richtigen Riecher gehabt, damals, Ende der Achtzigerjahre, als sein Berater mit der Hertha verhandelt und Peter selbst zur Verwunderung aller Beteiligten auf eine horrende Torprämie gepocht hatte. Für verrückt erklärt hatten sie ihn, Wittmann, Preetz, einfach alle. „Und jetzt? Wer schaut jetzt dumm aus der Wäsche?“ Peter Pekarik lächelte noch mal, betrat den Lamborghini-Store, suchte sich das schönste Camouflage-Flügeltüren-Modell aus, überlegte noch kurz, ob er nächste Woche mit Spider- oder Batman-Maske jubeln sollte und rief dann in der Bild-Redaktion an, sie hatten dort schließlich ein Recht darauf zu erfahren, dass der FC Barcelona angeklopft hatte und er seinen Transfer notfalls mit lustlosen Trainingsleistungen würde erzwingen können. Er legte auf. Er war zufrieden. Ein guter Montagvormittag.
Serge Gnabry
Falls der internationale Facility-Management-Verband noch einen Keynote-Speaker für den nächsten Kongress sucht: Serge Gnabry weiß so gut wie derzeit vielleicht niemand sonst auf der Welt, wie man richtig abschließt.
Leroy Sané
Darüber berichtet natürlich wieder niemand, aber unbestätigten Gerüchten zu Folge hat Leroy Sané seinem Gegenspieler Sebastian Rudy angeboten, ihm die Haare zu halten, sollte dieser sich erbrechen müssen, nachdem Sané ihn 72 Minuten lang schwindelig gespielt hatte. Große Klasse!