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Seite 2: Schneller als sein Deckungsschatten

Baum hatte aber noch andere Gründe, wie er sagt: Baier habe nicht nur die Erfah­rung, son­dern auch die Qua­lität.“ Spä­tes­tens seit dem Bun­des­li­ga­auf­stieg ist der gebür­tige Kölner der Takt­geber im Mit­tel­feld des FCA. Als Sechser ist er seit Jahren für die Balance im Augs­burger Spiel zuständig, dik­tiert den Rhythmus und diri­giert das Pres­sing. Um es frei nach Lucky-Luke-Autor Morris zu sagen: Baier erobert Bälle schneller als sein Deckungs­schatten.

Die Kom­bi­na­tion aus Anti­zi­pa­tion und Aggres­si­vität macht ihn seit Jahren uner­setz­lich in der Augs­burger Zen­trale, weil er als per­so­ni­fi­zierte Pres­sing­ma­schine den Druck auf den Gegner auf­recht­erhält und ihn gleich­zeitig von seinen Hin­ter­män­nern fern­hält. Sie macht ihn eben­falls sehr anpas­sungs­fähig an das eigene System und das des Geg­ners.

Dafür, dass Baier diese Saison bis­lang nur auf 50 Pro­zent Zwei­kampf- und 73 Pro­zent Pass­quote kommt, unter­durch­schnitt­liche Werte für einen Sechser, kann man viele Gründe anführen. Die Pass­quoten ist tat­säch­lich nicht unge­wöhn­lich, weil er nach Ball­ge­winnen Mög­lich­keiten für eigene Konter immer über Sicher­heits­pässe stellt. Viel­leicht liegt es in dieser Hin­runde aber auch an seinem Alter, der all­ge­meinen Tal­fahrt der Augs­burger Mann­schaft oder an der Qua­lität seiner Gegen­spieler. 

Doch seine Spiel­weise, seine Fähig­keiten und Erfah­rung haben auf ver­schie­dene Weise maß­geb­lich zum lang­fris­tigen Auf­schwung des FCA bei­getragen. Auch, weil sie es dem Verein ermög­lichten, immer wieder junge Talente wie Philipp Max, Kevin Danso oder Marco Richter zu inte­grieren, was zur Phi­lo­so­phie der Fug­ger­städter geworden ist.

Baier hält das Kol­lektiv zusammen

Eigent­lich ging es für Baier mit Augs­burg immer nur bergauf. Aktuell scheint es, als ob der FCA, abge­sehen von der Schuster-Story, zum ersten Mal in der Bun­des­liga eine Krise erlebt – und Daniel Baier mit ihm. Dabei spielt Augs­burg keinen schlechten Fuß­ball, im Gegen­teil. Auch gegen Hertha unter der Woche war die Mann­schaft von Manuel Baum wie in den Spielen davor in vie­lerlei Hin­sicht über­legen. Sie kann ihre Über­le­gen­heit nur nicht in Erfolge umsetzen. Auf lange Zeit kann sich das ver­selbst­stän­digen. 

Seit sieben Spielen wartet Augs­burg auf einen Sieg. Ohne Baier wäre aus einer klei­neren Krise womög­lich schon eine aus­ge­wach­sene Kata­strophe geworden. Der FCA ist eine Mann­schaft ohne Stars, ohne Flair und Spek­takel. Dafür lie­fert sie Prä­zi­sion, Spiel­in­tel­li­genz und harte Arbeit. Wie Daniel Baier. Augs­burg braucht das Kol­lektiv, Baier hält es zusammen. Auch wenn er sich selbst dafür opfern muss wie gegen Schalke.