Frank Puritscher verfügt über die größte Fußball-Playmobil-Sammlung. Doch er sammelt die Figuren nicht nur, er baut die Spieler seines Lieblingsvereins auch selbst zusammen. Warum?
Frank Puritscher, in Hoffenheim sind Sie bekannt als „Playmobil Frank“, wie kommt´s?
Den Namen habe ich mir selbst gegeben. Ich sammel schon seit über 25 Jahren Playmobil von A bis Z. Da die kleinen Kinder ja immer alles in den Mund stecken, war für mich und meine Geschwister früher Playmobil tabu. Ich habe zwar bei Freunden Playmobil gespielt, aber nie selbst besessen. Als ich dann erwachsen war und mein eigenes Geld verdient habe, konnte ich mir meinen Kindheitstraum erfüllen. So hat meine Sammelleidenschaft angefangen. Meine Söhne und ich sind Hoffenheim-Fans seit der ersten Stunde. Das Stadion ist nur sechs Kilometer von uns entfernt, da hatten die Jungs natürlich großes Interesse daran, auch mal zu den Spielen zu gehen. 2008 haben wir uns für die erste Bundesliga-Saison Dauerkarten geholt. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich meine Begeisterung für den Fußball mit meiner Sammelleidenschaft verbinden kann. Seitdem hat sich der Name auf Facebook und bei Hoffenheim in der Fanszene etabliert.
Wie ist Ihnen die Verbindung Ihrer beiden Leidenschaften gelungen?
2006 brachte Playmobil zum ersten Mal Fußballfiguren raus. Es gab damals verschiedene Nationalspieler mit Trikots in den unterschiedlichsten Farben. So kam mir die Idee, dass ich die Figuren in Einzelteile zerlegen, neu zusammenstecken und so meine eigenen Hoffenheim-Spieler basteln könnte.
Sie bauen also Ihre eigenen Spieler?
Genau. Von Playmobil gibt es keine Fußballfiguren, die in der Farbkombination der Hoffenheimer angezogen sind. Da muss man sich von einer Figur den blauen Oberkörper und von der anderen den weißen Unterkörper klauen, oder eben anders herum. Ein Freund von mir druckt mir die entsprechenden Logos auf selbstklebender Folie aus. So kann ich die Figuren dann mit dem Hoffenheim-Logo, den Sponsoren, Spielernamen und ‑nummern vervollständigen. Die Hoffenheim-Figuren bastel ich jetzt schon seit zehn Jahren.
Gibt es in Ihrer Sammlung auch andere Teams, oder nur das der TSG?
Nein, ich habe auch schon einmal die gesamten Mannschaften der ersten Liga von einer Saison nachgebaut. Es ist dann allerdings nicht immer möglich, die Figuren mit dem Originaltrikot auszustatten, weil unter den Playmobil-Figuren nicht alle Farben vertreten sind. Zum Beispiel gibt es nicht das grüne Trikot für Werder Bremen. In solchen Fällen greife ich dann auf das Auswärtstrikot der Vereine zurück. Manchmal muss man auch etwas Lack anwenden, um die Trikots mit einem Pinsel umzugestalten, aber ich versuche, die Spieler möglichst ohne Zusätze umzubauen und nur Originalteile zu verwenden. Vielleicht kommt uns Playmobil demnächst mal entgegen.
Sind die Mannschaften einmal richtig zusammengestellt und der Lack ist getrocknet, werden die Spieler Akteure in Ihren Schaukästen. Was genau stellen Sie dort dar?
Ich zeige verschiedene Ereignisse der Hoffenheimer Geschichte. Zum Beispiel die Szene nach dem Aufstieg in die erste Liga. Ich bastel Schaukästen mit dem Stadion, den Mannschaften auf dem Platz oder auch mal den Mannschaftsbus auf dem Weg zum Spiel. Als Hoffenheim in der Champions League gespielt hat, habe ich dann auch die Mannschaft von Liverpool dargestellt. Wenn es geht, fahre ich mit meinen Schaukästen zu den Mannschaftshotels, um Spieler und Trainer abzupassen und frage sie, ob sie die Schaukästen signieren können.