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Seite 2: „Energie war nicht mein Traumverein“

Ein Jahr später stieg Energie dann doch ab. Pele Wol­litz wurde neuer Trainer und Sie blieben trotz des Abstieges im Verein. Mitt­ler­weile steht er in seiner zweiten Amts­zeit in Cottbus an der Sei­ten­linie. Wie wird er die Mann­schaft auf das heu­tige Spiel vor­be­reiten? 

Pele ist ein­fach Pele (lacht). Er ist ja in ganz Fuß­ball­deutsch­land für seine emo­tio­nale und total enga­gierte Art bekannt. Er ver­sucht eigent­lich immer, einen attrak­tiven Offen­siv­fuß­ball spielen zu lassen, aber gegen Bayern ist das natür­lich schwierig, des­halb wird die Mann­schaft zwangs­läufig mehr auf Konter setzen. Wäh­rend des Spiels wird er dann wahr­schein­lich keine Minute ruhig sitzen können und seine Jungs per­ma­nent nach vorne peit­schen.

Der aktu­elle Energie-Tor­wart Lennart Moser spielt der­zeit mit 19 Jahren seine erste Saison im Pro­fi­fuß­ball und steht nun in seinem erst vierten Spiel im Her­ren­be­reich vor einem Mil­lio­nen­pu­blikum gegen Bayern Mün­chen auf dem Platz. Was würden Sie ihm auf den Weg geben, wenn Sie sein Trainer wären?

Er darf sich nicht allzu viele Gedanken machen und muss das Spiel ein­fach genießen. Gerade auf der Tor­hü­ter­po­si­tion ist es ele­mentar wichtig, dass man im Kopf frei ist und sich nicht selbst unter Druck setzt. Als junger Keeper tritt man zudem häufig mit einer gewissen Unbe­küm­mert­heit auf dem Platz auf, wie man in der letzten Saison zum Bei­spiel bei Alex­ander Nübel beob­achten konnte. Auch bei mir war das in meinen ersten Spielen als Profi so und wenn Moser das eben­falls gelingt, traue ich ihm eine gute Leis­tung zu.

Wie bewerten Sie die Ent­wick­lung von Energie in den letzten Jahren, gerade in Bezug auf die mehr­fa­chen Abstiege?

Das ist von außen natür­lich immer schwer zu beur­teilen, Fakt ist aber: Wenn ein Verein in so kurzer Zeit so sehr abstürzt, dann ist es zu ein­fach, bei jedem erneuten Abstieg nur den Spie­lern die Schuld zu geben. Dann liegt ein­deutig in der Füh­rungs­etage etwas im Argen. Ich per­sön­lich finde das natür­lich sehr schade, denn ins­be­son­dere durch die Abstiege aus der Dritten Liga ist der Club bun­des­weit doch sehr vom Radar ver­schwunden. Als Energie hin­gegen in der Bun­des­liga und in der Zweiten Liga spielte, war das gerade für die Men­schen in der Region ein­fach toll, ins­be­son­dere weil die Lau­sitz keine ein­fache soziale Gegend ist. 

Waren Sie sich dessen vor Ihrem Wechsel nach Cottbus bewusst?

Energie war zu Beginn nicht der Traum­verein, wo ich unbe­dingt hin­wech­seln wollte, da bin ich ganz ehr­lich. Das Sport­liche stand dann ein­fach im Vor­der­grund, aber als ich die ersten Monate nur auf der Bank saß, habe ich schwer gezwei­felt, ob der Wechsel richtig war. Im End­ef­fekt war es dann aber bekann­ter­maßen doch die rich­tige Ent­schei­dung und ich hatte in Cottbus eine schöne Zeit.

Trotz des sport­li­chen Abstiegs des Ver­eins steht ein Spieler aus dem Kader des Sieges von 2008 immer noch bezie­hungs­weise wieder bei Energie unter Ver­trag und ist mitt­ler­weile sogar Kapitän…

Stimmt! Das ist Ran­gelow, oder? Es scheint ihm noch Spaß zu machen und ich denke, so lange er fit ist wird er auch noch wei­ter­spielen. Ich finde das klasse! Nur das Deutsch von Dimitar ist immer noch wie vor zehn Jahren. Da muss er echt mal was machen. (Lacht).

Haben Sie zu anderen Spie­lern aus der Bun­des­li­ga­zeit noch Kon­takt?

Nur zu einigen wenigen, wie zum Bei­spiel Daniel Ziebig und Vlad Mun­teanu. Es freut einen aber immer zu sehen, was die ehe­ma­ligen Mit­spieler nach ihrer Kar­riere so machen. Kevin McKenna zum Bei­spiel habe ich letztes Jahr wieder getroffen, wir arbeiten zusammen für die DFL in der Aus­lands­ver­mark­tung der Bun­des­liga.