Mario Götze wird den BVB im Sommer voraussichtlich zum zweiten Mal verlassen. Für beide die Gelegenheit, mit der Vergangenheit abzuschließen.
Abseits des Platzes entwickelt ein Team von Beratern die Medienmarke Mario Götze. Kurz vor der WM in Brasilien werfen sie den Spieler als App auf den Markt – #PartOfGoetze – näher dran geht nicht. Die Zeiten ändern sich. „Ob durch Bilder aus dem Mannschaftsbus, vom Training oder Mittagessen“, verkündet eine Agentur nur ein paar Wochen vor dem Start der WM in Brasilien, bei der er sich in die Geschichtsbücher schießen wird.
Dabei spielt er dort bis zum Finale nur eine untergeordnete Rolle. Beim 7:1 gegen Brasilien bleibt er auf der Bank, gegen Argentinien bringt ihn Löw in der 88. Minute. In der Verlängerung ist er für einen entscheidenden Moment „besser als Messi“. Dass Löw dieses Geheimnis verrät, wird ihm ewig nachhängen. „Daran ist er im Nachhinein gemessen worden“, erklärt der Bundestrainer vier Jahre später. Da ist Götzes Karriere in der Nationalmannschaft bereits beendet.
Vom Versprechen zum guten Bundesligaspieler
Bei Bayern schwindet nach der WM seine Spielzeit. Zwar kommt er 2014/2015 noch auf 48 Pflichtspieleinsätze, doch in den entscheidenden Champions League-Spielen gegen Barcelona vertraut ihm Guardiola nicht. Seine Schritte werden schwerer. In seinem letzten Jahr wird er von Verletzungen geplagt. In München hat er keine Zukunft mehr. Seine Rückkehr nach Dortmund soll die Karriere wieder ankurbeln. Aus dem Versprechen ist ein guter Bundesliga-Spieler geworden. Einer, der es bei den Bayern beinahe gepackt hätte.
Das Borussia Dortmund, das er bei seiner Rückkehr vorfindet, hat mit dem Verein der Anfangsjahre seiner Karriere wenig zu tun. Nach einem vollkommen verunglückten Transfersommer soll Götze gemeinsam mit einer ganz Armee an Neuzugängen – Andre Schürrle, Sebastian Rode, Mikel Merino, Emre Mor, Marc Bartra, Raphael Guerreiro und Ousmane Dembele – den Verlust des Trios Ilkay Gundogan, Henrikh Mkhitaryan und Mats Hummels auffangen. Den Fans auf der Süd ist Götze egal. Ein paar regen sich auf, der Rest straft ihn mit Nichtbeachtung ab. Soll er liefern, sagen sie und wissen, dass das kaum passieren wird.