Heute vor 50 Jahren wurde das Gelsenkirchener Parkstadion eröffnet. Wir werfen einen Blick auf die Geschichte der Betonschüssel. Fest steht: Dort wurde gejubelt, gezittert und richtig viel geweint.
Das Parkstadion im Jahr seiner Erbauung 1973. Kostenpunkt: 55 Millionen D‑Mark.
Errichtet wurde es als einer der Austragungsorte der Weltmeisterschaft 1974. Insgesamt 247.050 Zuschauer strömten zu den fünf WM-Spielen im Gelsenkirchener Parkstadion.
Am 30. Juni 1974 besiegte die Niederlande im Parkstadion die DDR-Auswahl mit 2:0.
Das Parkstadion wurde 1973 natürlich auch die Heimstätte des Gelsenkirchener Vereins FC Schalke 04 und löste damit die Glückauf-Kampfbahn ab. Ursprünglich sollte es übrigens den Namen Ruhrstadion tragen.
Bei der Europameisterschaft 1988 schlug hier Deutschland Dänemark mit 2:0.
Im Parkstadion wurde allerdings nicht nur Fußball gespielt, es wurde auch gesungen und getanzt.
Ein Flutlichtspiel des FC Schalke im Parkstadion Anfang der 1990er-Jahre.
Im Parkstadion gewannen die Königsblauen das Finalhinspiel des UEFA-Cups 96/97 gegen Inter mit 1:0.
Nach dem Sieg im Elfmeterschießen im San Siro präsentierten Huub Stevens und Rudi Assauer den Schalke-Fans im Parkstadion die UEFA-Cup-Trophäe.
Im Parkstadion wurden auch Szenen des 2000 erschienenen Films „Fußball ist unser Leben“ mit Uwe Ochsenknecht in seiner Rolle als Hans Pollack gedreht.
Hier eine Luftaufnahme des leeren Parkstadions.
Hier eine Luftaufnahme des vollen Parkstadions.
Der Abschied aus dem Parkstadion sollte gebührend gefeiert werden.
Die Schalker zeigten vor Spielbeginn eine Choreographie mit der Aufschrift „73−01″ in Anlehnung an die Jahre, die ihr Verein in der Schüssel verbrachte.
Doch das letzte Bundesligaspiel im Parkstadion fand gegen die SpVgg Unterhaching statt. Schalke gewann mit 5:3. Die Meisterschaft war zum Greifen nah, doch dann traf Patrik Andersson in Hamburg für den FC Bayern…
Die Schalker Spieler können es nicht fassen.
Im letzten Spiel wird das Parkstadion zum Tatort eines der bedeutendsten und zugleich tragischsten Momente der Bundesliga-Geschichte. Andi Möller ist das in diesem Moment herzlich egal.
Seit dem Auszug aus dem Parkstadion spielt der FC Schalke 04 in der, die direkt neben dem Parkstadion errichtet wurde. Besonderes Merkmal: Das ein- und ausfahrbare Dach.
Eingeschneit war es auch manchmal.
2008 bestritt die erste Mannschaft der Knappen im Parkstadion ein Freundschaftsspiel gegen den MSV Duisburg. Vor 5.000 Zuschauern trafen Schalkes Ivan Rakitic, Carlos Grossmüller und Albert Streit.
In den 2010er-Jahren wurde gerne mal im altehrwürdigen Parkstadion gepost. Beispielsweise von Klaas-Jan Huntelaar.
Oder die Tribüne wurde für anstrengende Treppenläufe genutzt.
Mittlerweile wurden Teile des Parkstadions renoviert und restauriert. Knapp 3.000 Menschen finden auf der ehemaligen Gegengerade Platz. Unter anderem die U23 trägt ihre Heimspiel hier aus.
Und dank einer Spendenaktion der Ultras Gelsenkirchen leuchtet auch der letzte verbliebende Flutlichtmast des alten Parkstadions wieder.