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Seite 2: Die große Frage

Auch in der Abwehr­kette offen­barten die Stutt­garter Löcher. Sowohl beim Treffer zum 0:1 als auch beim 1:2 ver­passte die Abwehr den rich­tigen Zeit­punkt, um nach einer Klä­rungs­ak­tion her­aus­zu­rü­cken. Die Stutt­garter ließen den Raum vor dem eigenen Straf­raum sträf­lich unbe­setzt. Solche Details ent­scheiden bei einer defensiv ori­en­tierten Mann­schaft, ob sie gegen die Bayern einen Punkt holt – oder ob sie 1:4 unter­geht. Mit diesen Details haben die Stutt­garter in dieser Saison ihre Pro­bleme. Dass Ron-Robert Zieler keinen guten Tag erwischte und beim 1:3 patzte, besie­gelte am Ende die klare Klat­sche der Stutt­garter.

Weder Fisch noch Fleisch

Die Partie gegen die Bayern legte aber auch das all­ge­meine Pro­blem der Stutt­garter offen. So richtig weiß man nicht, wel­chen stra­te­gi­schen Kern diese Mann­schaft besitzt. Will sie wie gegen die Bayern einen schnellen Kon­ter­fuß­ball spielen? Dazu fehlt vor allem die defen­sive Sta­bi­lität, die unab­dingbar ist für solch eine Stra­tegie. Ohne Ball­ge­winne lässt sich schlecht kon­tern.

Oder will der VfB eher über das Ball­be­sitz­spiel kommen? Bei den Nie­der­lagen gegen Schalke (1:3) und Mainz (2:3) hatte der VfB Ball­be­sitz­werte jen­seits der 60%. Die zarten Ver­suche, struk­tu­riert hinten her­aus­zu­spielen, schei­terten aber an der schwa­chen Beset­zung des Mit­tel­felds sowie an gut ein­ge­stellten Geg­nern. Doch wahr ist auch: Nur wenige Gegner über­nehmen gegen den VfB derart selbst­be­wusst den Ball­be­sitz wie die Bayern. Sie wissen: Wer dem VfB den Ball über­lässt, hat wenig zu befürchten.

Zahl­lose Bau­stellen

Es sind nicht die ein­zigen Bau­stellen, an denen Wein­zierl feilen muss. Es gibt viele offene Fragen im VfB-Team. Welche For­ma­tion soll die Stamm­va­ri­ante werden? Wein­zierl pen­delt zwi­schen 4−2−3−1 und 4−3−3. Wer soll im Sturm agieren? Eine Vari­ante mit dem schnellen Stoß­stürmer Nicolas Gon­zalez funk­tio­niert anders als ein Spiel mit Voll­blut-Stürmer Mario Gomez. Und wie will Wein­zierl das Mit­tel­feld sta­bi­li­sieren?

Ange­sichts derart zahl­rei­cher offener Fragen kann man beim VfB Stutt­gart von einer Ope­ra­tion am offenen Herzen spre­chen. Der Kampf um den Abstieg – er wird lang und beschwer­lich. Da kann so ein Spiel gegen den FC Bayern fast schon ent­span­nend wirken. Man wusste schließ­lich, was man zu tun hat. Gegen den SC Frei­burg am kom­menden Sonntag sieht das schon wieder ganz anders aus.

Erst da wird sich die Frage beant­worten: Quo vadis, VfB Stutt­gart?