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Seite 3: Die Comeback-Maschine

Toni Schu­ma­cher
Was gerne mal ver­gessen wird: Toni Schu­ma­cher wurde mit 42 Jahren noch einmal Meister – und zwar als Spieler. Dabei hatte der Tor­hüter seine Kar­riere zu diesem Zeit­punkt eigent­lich schon zweimal beendet.
 
Zunächst ließ er sich 1991 im Alter von 37 Jahren über­reden, beim FC Bayern die ver­letzten Tor­hüter Rai­mond und Sven Scheuer zu ersetzen. Ein Jahr später ging er zu Borussia Dort­mund – als Tor­wart­trainer. Das dachten jeden­falls die Fans.
 
Tat­säch­lich hoffte der Uner­müd­liche wohl jah­re­lang auf ein Kurz-Come­back. Seine Chance bekam er im letzten Spiel der Saison 1995/96, als er in der 88. Minute für Wolf­gang de Beer ein­ge­wech­selt wurde. Schöner Neben­ef­fekt: Dort­mund wurde Meister – und Schu­ma­cher konnte sich einen wei­teren Titel auf den Brief­kopf schreiben.
 
Doch Toni wäre nicht Toni, würde er nicht auch heute noch an einer nächsten Rück­kehr ins Tor feilen. Im Sommer 2014 wäre es bei­nahe so weit gewesen, der Express“ berich­tete damals: Der Tünn plant sein Come­back!“ Der Tünn selbst sagte: Ja, es stimmt. Peter Stöger hat mir ver­spro­chen: Ist der Auf­stieg per­fekt, nimmt er mich gegen St. Pauli auf die Bank – und wech­selt mich ein.“ Viel­leicht schei­terte der Come­back-Ver­such an den DFB-Regu­la­rien, viel­leicht hatten sich die Kol­legen auch nur ver­hört, denn Köln war vor besagtem Spiel zwar längst auf­ge­stiegen, doch Schu­ma­cher nahm auf der Tri­büne Platz.
 
Freddie Ljung­berg
Im August 2012 gab Freddie Ljung­berg – ehe­mals bestan­ge­zo­gener Mann Schwe­dens und Unter­wä­sche­model für Calvin Klein – das Ende seiner aktiven Pro­fi­lauf­bahn bekannt. Zwei Jahre später ruderte er zurück. Der Grund: Ein paar reiche Inder hatten ihn über­zeugt, dass man in der Indian Super League auch noch mit Mitte 30 ganz viel Spaß haben und vor allem gut ver­dienen kann.
 
Seit Sep­tember 2014 spielt Ljung­berg beim Mumbai City FC, neben ihm andere Fußball-(Beinahe)-Stars a.D. wie Nicolas Anelka und Manuel Fried­rich. Das Ganze geschieht zur Erhei­te­rung des Besit­zers Ranbir Kapoor, seines Zei­chens Bol­ly­wood-Schau­spieler. Ljung­bergs bis­he­rige Bilanz: Vier Spiele, eine Tor­vor­lage. Sein Team belegt momentan den vor­letzten Tabel­len­platz.
 
Adriano
Adriano Leite Ribeiro war mal einer der besten Stürmer der Welt. Doch 2006 starb sein Vater und bald ging gar nichts mehr. Die Folge: Partys, Alkohol, Strei­te­reien, Raus­würfe, Über­ge­wicht, Miss­erfolg.
 
Nach seiner Zeit in Ita­lien ver­suchte er alle paar Monate einen Come­back­ver­such. Mal spielte er schlecht, mal ver­letzte er sich, mal erschien er nicht zum Trai­ning. Zuletzt spielte er gar nicht mehr.
 
Ende 2014 ver­mel­dete aber der fran­zö­si­sche Zweit­li­gist Le Havre AC, dass er Adriano ver­pflichtet habe. Adriano sagte neu­lich: Ich komme nicht nach Le Havre, um noch einmal abzu­kas­sieren. Ich komme hierher, weil ich kon­zen­triert arbeiten will, weil ich mir die Liebe der Stadt und der Fans erkämpfen will.“ Und dann noch: Einmal noch für die Sel­ecao auf­laufen, das wäre es!“ Man mag dar­über lachen, ande­rer­seits ist Adriano erst 32 – und da lief Manni Burg­s­müller noch drei Ironman am Stück.