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Seite 2: Spieler werden nicht aus Jux und Dollerei getestet

Bleibt den­noch die Frage nach der gesell­schaft­li­chen Ver­ant­wor­tung. Müsste der Pro­fi­fuß­ball nicht ein Zei­chen setzen, auf Tests ver­zichten, um diese anderen sys­tem­re­le­vante Gruppen zur Ver­fü­gung zu stellen? Aus­wei­chen kann der Pro­fi­fuß­ball dieser Frage nicht, jede mora­li­sche Dis­kus­sion wird hier­zu­lande nun einmal auch auf der Pro­jek­ti­ons­fläche Bun­des­liga ver­han­delt. Er sollte sie also auch beant­worten, klar und ent­schieden.

Und obwohl er es könnte, sollte er nicht darauf hin­weisen, dass Treiber für die Bele­gung von Test­ka­pa­zi­täten der­zeit vor allem Urlaubs­rück­kehrer aus Risi­ko­ge­bieten und asym­pto­ma­ti­sche Fälle sind. Son­dern er sollte darauf hin­weisen, dass die Bun­des­liga-Spieler sich nicht aus Jux und Dol­lerei testen lassen, son­dern weil sie nun einmal nicht mit anderen gän­gigen Maß­nahmen wie Masken und Abstand arbeiten können. Und dass neben den Spie­lern eine Viel­zahl anderer Men­schen im Pro­fi­fuß­ball ihrer Beschäf­ti­gung nach­gehen. Das ist ein schnöder, öko­no­mi­scher Blick auf den Fuß­ball, der hier aber klar macht, dass die eng­ma­schigen Tes­tungen im Pro­fi­fuß­ball der­zeit nicht ver­zichtbar sind.

Ver­kürzte Cham­pions League, keine Nations League

Zugleich aber, und das ist ent­schei­dend, zeigt die Dis­kus­sion um die Tes­tungen ja nur, wie sehr vom Pro­fi­fuß­ball gesell­schaft­lich ver­ant­wort­li­ches Han­deln erwartet wird. Und diesem Anspruch müssen die Klubs gerecht werden, in dem sie jetzt und nicht erst in abso­luter Not­lage über Maß­nahmen nach­denken. Das betrifft vor allem die inter­na­tio­nalen Wett­be­werbe. Denn ers­tens ist die grenz­über­schrei­tende Mobi­lität ein beson­derer Treiber der Pan­demie, zwei­tens sind die natio­nalen Ligen im Zweifel deut­lich schüt­zens­werter als etwa die Cham­pions League, sichern die Bun­des­liga & Co doch das finan­zi­elle Grund­ge­rüst des Pro­fi­fuß­balls. Das bedeutet: Eine ver­kürzte Grup­pen­phase der Cham­pions League muss ebenso dis­ku­tiert werden wie eine Aus­set­zung der ohnehin sport­lich frag­wür­digen Nations League, dar­über hinaus sollten die Freund­schafts­spiele der Natio­nal­mann­schaften gestri­chen werden – unge­achtet der finan­zi­ellen Ein­bußen der Ver­bände.

Für den rest­li­chen Fuß­ball­be­trieb muss gelten, dass die Hygie­ne­kon­zepte eher noch rigider umge­setzt werden als ohnehin schon. Und dazu gehören auch die Tes­tungen der Sportler.