Vor der Frauen-WM haben Vergleiche zum Männerfußball wieder Hochkonjunktur. Das nervt. Oder?
Interessant ist, dass das zwanghafte Vergleichen auch den Frauenfußball selbst erfasst hat. Die Sache mit den Eiern, die man haben muss, um die wirklich großen Spiele zu gewinnen (Copyright: O. Kahn), wird im besagten Commerzbank-Spot bravourös, weil ironisch gekontert („Wir brauchen keine Eier – wir haben Pferdeschwänze“), und erhebt sich damit meilenweit über das PR-Desaster vor dem Viertelfinal-Aus bei der WM 2011 („Dritte Plätze ist was für Jungs“). Aber dennoch: Ein Vergleich ist ein Vergleich ist ein Vergleich.
Fraglich, ob sich der Frauenfußball damit einen Gefallen tut, sondern sich nicht lieber daran macht, die eigene, noch junge und ausbaufähige, aber durchaus hoffnungsvolle Geschichte weiterzuschreiben. Oder um es ein letztes Mal mit dem aktuellen Werbespot zu sagen: „Unsere Vorbilder, das sind wir längst selbst.“
Der Fußball steht im Mittelpunkt
In diesem Sinne freuen wir uns (Abgrenzungen zum Männerfußball wären rein zufällig!) auf eine spannende WM, bei der der Fußball im Mittelpunkt steht und nicht die Sponsoren. Bei der nicht vor lauter Angst vorm Verlieren der Mannschaftsbus vor dem Tor geparkt wird. Und bei der sich keine Jungmillionäre schreiend am Boden wälzen, wenn sie ein Lufthauch gestreift hat. Vielen Dank im Voraus.