Roman Weidenfeller wird Schauspieler auf dem ZDF-Traumschiff. Eine gute Idee? 11FREUNDE liegen exklusiv Auszüge des Drehbuchs vor.
AUSSEN – DECK – SPÄTNACHMITTAG
ROMAN steht an der Reling, die rechte Hand an der Balustrade und blickt in Richtung offenes Meer. Es huschen zwei Stewards mit Koffern weiterer Bordgäste an ihm vorbei. Die Sonne geht langsam unter, das Wasser des warmen Atlantiks rauscht, klatscht weit entfernt an die Azorenküste. In der Ferne schwimmt ein Delfin. Oder ist es Franziska van Almsick? ROMAN schaut, als wäre ihm klar, dass dies keine normale Fahrt werden würde.
INNEN – RESTAURANT – ABENDS
Willkommensdinner. ROMAN sitzt an einem Tisch mit zwei Statisten, der in Rente getretenen Beatrice von Ledebur, die einfach nicht vom Traumschiff runterkommt und einem streitenden Pärchen, das nach 90 Minuten und einer beginnenden Überkreuzaffäre mit dem streitenden Pärchen am Nachbartisch doch wieder zueinanderfinden und kurz vor Einlauf des Schiffes noch heiraten wird. Aber zu LOTHAR MATTHÄUS später mehr.
Unbekannter Gast: „Ich glaub’s nicht! Der Weidenfeller auf dem Traumschiff. Was machen Sie denn hier?“
ROMAN (abgeklärt): „Im Traumschiff zu spielen war immer mein Traum. Ich habe schon als Kind in Traumschiffbettwäsche geschlafen.“
Scheiße! Kapitän FLORIAN SILBEREISEN segelt an Leinentüchern und unter dem überraschten, aber dennoch tosenden Applaus aller Gäste von der Decke des Restaurants ans Rednerpult. An seiner Seite: Die beiden verrückten Holländer, die mit ihm diese Schlagerparade im Ersten machen. BEATRICE ruft entzückt: „Oh Captain, mein Captain.“ ROMAN (locker abwinkend): „Ne, ne. Das mach’ ich schon seit zwei Jahren nicht mehr.“
INNEN – RESTAURANT – IMMER NOCH ABENDS
Noch immer Schlagerkonzert. ROMAN hat in den ersten zwei Stunden noch gute Miene zum bösen Schauspiel betrieben. Doch als die beiden älteren Herrschaften am Tisch auf seine Einwendung, er habe „mal im Champions-League-Finale gestanden“ mit einem schnippischen „Noch gehen wir nichts in Altersheim“ entgegneten, wusste er auch nicht weiter. Allein geht er aus dem Restaurant in Richtung Kajüte, um das ungelesene Buch von David Foster Wallace zu lesen. Nicht, dass ihn das Thema Kreuzfahrt interessieren würde, aber er hatte sich vor Abfahrt für eben diese Lektüre entschieden, weil auf dem Cover ausnahmsweise nicht „Roman“ gestanden hatte.
Auf dem Weg in die Kabine laufen zwei Maschinisten an ihm vorbei. „So, dann wollen wir den Kahn mal wieder flott machen.“ ROMAN zuckt.
AUSSEN – KAMERA VON POOLSEITE AUF SEITENDECK ZUSTEUERND – NACHTS
ROMAN schlendernd über das Deck. Das Wasser ist ruhig. Franziska van Almsick musste beim Tempo des Traumschiffs kurz hinter São Miguel abreißen lassen. In der Ferne vernimmt ROMAN ein Gespräch im streitenden Tonfall.
ROMAN: „Hm, ungewöhnlich. Es ist der erste Abend. Und die Effenbergs sind gar nicht an Board.“
Stille.
UNBEKANNT: „Don’t worry, it’s a Big Bomb.“
ROMAN (leise): „Bomb? Das kann nicht sein!“
Leise schlecht sich ROMAN an das streitende Duo. Dem Gerd Müller werde er gleich aber eine grandiose Überraschung bereiten. Doch als ROMAN um die Ecke geht, ist das blankgescheuerte Deck leer.
ROMAN (etwas lauter): „Hmm, ob Thomas Müller wohl auch hier ist? Der findet aber auch immer einen leeren Raum…“