Heute Abend treffen Hannover 96 und Eintracht Frankfurt aufeinander. Not und Elend im Vergleich – in fünf Kategorien.
4. Die Führungsspieler
Hannover
Der beste Hannoveraner steht, wie schon in den vergangenen Jahren, im Tor: Ron-Robert Zieler spielt erneut eine gute Saison, kann sich allerdings auf keine sichere Abwehr verlassen, weshalb er in der auf seiner Position relevanten Gegentorstatistik den drittletzten Platz im Bundesliga-Vergleich belegt. Mit Christian Schulz steht ansonsten nur eine echte Identifikationsfigur auf dem Platz, insbesondere in der Offensive fehlt ein prägender Spieler.
Hiroshi Kiyotake konnte Lars Stindls Position nicht ausfüllen, was sicherlich auch den Verletzungen des Japaners geschuldet war. In den letzten Wochen spielte der junge Iver Fossum noch die prominenteste Rolle in der offensiven Kette. Ansonsten haben die Niedersachsen das Problem, mit dem jeder fast sichere Absteiger zu kämpfen hat: Die wenigen Top-Spieler im Kader wie Sané oder Kiyotake spielen in dem Bewusstsein, dass ihre persönliche Karriere nicht zwingend mit der von Hannover 96 zusammenhängt.
Frankfurt
Der personifizierte Führungsspieler bei der Eintracht war, ist und wird auch weiterhin Alex Meier sein. Ohne den Stürmer konnten die Frankfurter nur ein Spiel gewinnen, allerdings ist Meier derzeit erneut am Knie verletzt und fehlt wohl auch gegen Hannover am Wochenende. Für die Fans ist Meier dennoch Bezugspunkt Nummer eins, letztendlich wird es von seinen Leistungen abhängen, ob die Klasse gehalten werden kann oder nicht.
Neben Meier spielt Torwart Lukas Hradecky eine gute Saison, patzte allerdings gegen Mönchengladbach gleich bei mehreren Gegentreffern. In Normalform gehört der Finne dennoch zu den Spielertypen, die der Mannschaft Sicherheit geben können. Das gilt bislang nicht für Wintereinkauf Szabolcs Huszti, der die Offensive der Hessen derzeit genauso wenig beeinflusst wie Stürmer Haris Seferovic.
5. Das Restprogramm
Hannover
Wenn die Niedersachsen überhaupt noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt haben wollen, sollten sie die nächsten beiden Partien nutzen. Nach etwaigen Niederlagen gegen Frankfurt und den HSV wäre der Erstliga-Zug wohl endgültig abgefahren – mit Hertha, Gladbach, Ingolstadt, Schalke und Bayern warten an den verbleibenden Spieltagen ausschließlich Gegner aus der oberen Tabellenhälfte. Einen nur sehr kleinen Hoffnungsschimmer stellt die Partie gegen Hoffenheim am 33. Spieltag dar.
Frankfurt
Das Restprogramm der Frankfurter teilt sich auf in vier Partien gegen direkte Konkurrenten und vier gegen Teams mit Ambitionen für Europa. Gegen Bayern (28. Spieltag), Leverkusen (30.), Mainz (31.) und Dortmund (33.) sollten sich die Frankfurter zwar nicht die größten Chancen ausrechnen, immerhin warten am Wochenende sowie gegen Hoffenheim (29.), Darmstadt (32.) und Werder Bremen (34.) noch vier Chancen darauf, von Niko Kovac und seiner Mannschaft genutzt zu werden.
6. Das Fazit
Es sieht düster aus für Hannover 96. Die wohl endgültig letzte Chance auf eine Stimmungsverbesserung und etwas Hoffnung wäre ein Sieg in Frankfurt am Wochenende. Die Niedersachsen sind in allen Belangen schlechter als 17 andere Bundesligisten, was (außer für den HSV) zwingend den Abstieg bedeutet. Die Frankfurter stehen auch gefährlich nahe am Abgrund, haben aber immerhin mit vier direkten Duellen gegen die Konkurrenten genug Gelegenheit, sich noch zu retten.