Alassane Plea wird zum Schwarzenegger, Franck Ribery zum Jens Jeremies und Manuel Neuer zu einem echten Kapitän: die Elf des Spieltags zum Wochenende der Mutationen.
Ahmed Kutucu
Gute 20 Minuten stand »Kutte« in Paderborn auf dem Rasen, was er gleich mal für ein Tor und eine Vorlage nutzte. Der Junge ist in Gelsenkirchen geboren, kommt aus der Jugendabteilung und sein Vater malochte 30 Jahre unter Tage. Da schlägt alles schneller, bei Schalke-Fans das Herz, bei Matze Knop der Puls.
Pierre Kunde
Ganz besonderer Trick des Mainzers: einfach beim Freistoß hinter die Mauer legen. Der tiefere Sinn: Falls der Ball unten durchrutscht, kann man ihm im Liegen parieren. Bei solch einer Raffinesse schafft es wohl nur noch einer, die Mauer zu überwinden: David Hasselhoff.
Franck Ribery
Bei seiner Auswechslung erhoben sich die Fans in Florenz von ihren Sitzen. Gegen Juventus hatte Ribery zwar kein Tor erzielt und auch keines vorgelegt, was logisch erscheint, ging das Spiel doch 0:0 aus. Weniger logisch war, was der Franzose in der zweiten Halbzeit machte: Da sprintete er seinem Gegenspieler hinterher und jagte ihm im Stile eines Jens Jeremies per Tackling den Ball ab. Dieser Gegenspieler verzweifelte nicht nur in dieser Szene, es war ein gewisser Cristiano Ronaldo.
Thomas Röttgermann
Fortunas Vorstandsvorsitzender sieht sich massiver Kritik ausgesetzt, ein Punkt: die Ablösesumme für Benito Raman, die »nördlich von 13 Millionen« (Röttgermann) gelegen haben soll. Der »Spiegel« und Schalkes Boss Jochen Schneider siedeln sie derweil sehr weit südlich von 13 Millionen an, laut Nachrichtenmagazin wohl bei 6,5 Millionen. »Er sagt die Unwahrheit«, polterte Schneider. Das Ganze hat mittlerweile etwas von Chatverläufen bei ebay-Kleinanzeigen. Wann rächt sich Schneider mit einer miesen Bewertung für den Powerseller?
Jens Lehmann
Im Torwartstreit bei der Nationalmannschaft bekamen sich bei »Sky90« auch die Gäste Jens Lehmann und Ewald Lienen in die Haare. So ganz war nicht mehr zu eruieren, wer was meinte, aber Lienen konnte ter Stegens öffentlichen Ärger nicht nachvollziehen und plädierte für Zurückhaltung bei den Spielern. Lehmanns Replik: »Das ist mittelmäßiges Denken.« Und das klang so schön, dass wir es jetzt immer verwenden, wenn uns Leute nerven und wir sie zurechtstutzen: »Sie parken hier falsch.« / »Entschuldigung, Sie tragen keine Hose!« – »Was ein absolut mittelmäßiges Denken von Ihnen!«
Alasane Plea
71,4 Prozent seiner Tore hat Plea auswärts gemacht, laut »Kicker«-Statistik sind nur ein 11FREUNDE-Ex-Prakti (Hitzlsperger) und der große Yuri Savichev (Saarbrücken, St. Pauli) besser. Nicht in der Wertung ist der Mann, der auswärts noch aktiver gewesen sein soll als daheim: Arnold Schwarzenegger.
Der Typ, der sechs Bier unfallfrei durch den Leverkusen-Block trug
Müllmänner, die Dame vom Metzger, die uns ohne Murren ein frisches Mettbrötchen ohne Zwiebeln streicht, die Kegeltruppe, die beim Beladen des ICE mit alkoholischen Getränken solange braucht, dass wir den Zug trotz fünfminütiger Verspätung noch bekommen: Es sind die Helden des Alltags. So wie dieser Mann, Fan von Bayer Leverkusen, der am Wochenende unfallfrei sechs Bier an den Mann brachte. Gebt ihm ’ne Medaille!
Thomas Delaney
In dieser Woche soll Thomas Delaney – unbestätigten Gerüchten der 11FREUNDE-Redaktion zufolge – nicht am Training von Borussia Dortmund teilnehmen können und auch das Spiel gegen Barcelona steht in Frage. Der Grund: Nachdem Delaney Kai Havertz derart aus dem Spiel genommen hat, untersucht ihn das Alpinaweiß-Labor, damit ihre Produkte bald auch so gut decken können.
Marco Reus
Wenn der Zeugwart der Nationalmannschaft dieses Spiel gesehen hat, wird er noch diese Woche beim DFB eine Designänderung der Trikots beantragen, damit Marco Reus fortan auch bei Länderspielen in Schwarz-Gelb und Topform auflaufen kann.
Manuel Neuer
In einem Halbsatz hatte Marc-Andre ter Stegen sowas wie Ansprüche auf die Torwartposition der Nationalelf gestellt. Dass dieser Umstand zum ersten offenen Duell seit Lehmann/Kahn 2006 werden könnte, liegt auch daran, dass sich Manuel Neuer in Höchstform endlich erinnerte, dass ein guter Kapitän nicht auf der MS Deutschland steht (sprich: Grüßonkel spielt), sondern zeigt, wo es langgeht, wenn’s irgendwo zwischen Backbord und klarer Kante einschlägt. Ab jetzt gilt: Feuer frei!
Das muntere Elfmeterschießen in Berlin
Eigentlich eine lobenswerte Idee von Schiedsrichter Tobias Welz das Duell zwischen dezimierten Bremern und ideenlosen Berlinern in einer Art Elfmeterschießen austragen zu lassen. Dass er dann aber schon nach 21 Minuten und dem nächsten, also dritten, fälligen Strafstoß dieses Experiment abbrach – schade. Sonst hätte man auf diesen Kick verzichten können.