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Das ist neu:
Die Tiefe. Schalke hat mal wieder inves­tiert. Diesmal aber nicht in den einen Mega­star der Marke Kevin-Prince Boateng, son­dern in eine schlag­fer­tige zweite Reihe. Sydney Sam und Eric-Maxim Choupo-Moting sollten Druck auf die zur Gemüt­lich­keit nei­genden Offen­siv­ab­tei­lung aus­üben, Fabian Giefer den Kon­kur­renz­kampf im Tor neu ent­fa­chen und die gefühlten Neu­zu­gänge Dennis Aogo und Jan Kirch­hoff – beide kurierten nahezu die gesamte Vor­saison ihre Ver­let­zungen aus – in der Defen­sive für fri­schen Wind sorgen. Doch die Ver­wen­dung des Kon­junk­tivs verrät bereits, dass – wie so oft auf Schalke – die gut gemeinten Pla­nungen nach der Vor­be­rei­tung schon wieder wei­test­ge­hend für die Katz sind.

Das fehlt:
Eine zün­dende Idee. Spä­tes­tens bei der Pokal­p­leite gegen Dynamo Dresden dürfte es auch dem letzten Schalke-Anhänger auf­ge­fallen sein, was Experten sich seit Jahren heim­lich durch den Man­tel­kragen zuraunen: Schalke 04 fehlt in der Offen­sive eine durch­schla­gendes Kon­zept. Bisher scheint es keinem Trainer gelungen sein, den Schalke-Kickern eine schlüs­sige Offen­siv­taktik in den Schädel zu häm­mern. Konter? Flü­gel­spiel? Kurz­pass? Lange Bälle? Auf Schalke scheint man von allem ein biss­chen zu wollen. Ist die Spiel­eröff­nung über die Mann­de­ckung mal nicht bereits um Keim erstickt worden, kom­bi­nierte sich die Mann­schaft auch in dieser Sai­son­vor­be­rei­tung ganz gefällig bis an des Geg­ners Straf­raum durch, alles was danach geschieht, scheint jedoch eher auf dem Prinzip Hoff­nung zu beruhen. Unprä­zise Flanken mit gut gemeinten Wün­schen in den Straf­raum zu jagen, scheint dabei ein min­des­tens genauso pro­bates Mittel wie das Beten für einen Genie­streich der Aus­nah­me­könner Julian Draxler und Max Meyer im Zen­trum. Oder einen Stan­dard, der irgend­einen Kopf trifft. Hat sich der Gegner auf diese schlichte Kreis­li­ga­taktik ein­ge­stellt, wird es düster – so gesehen in Dresden. Kommt dazu noch eine deso­late Defen­siv­leis­tung im Zen­trum, wird es richtig düster. Eben­falls gesehen in Dresden. Einem Dritt­li­gisten. Nuff said.

Das fehlt nicht:
Die Seuche. Eigent­lich muss es unmög­lich sein, heut­zu­tage als Ver­trags­spieler des FC Schalke über­haupt noch eine Kran­ken­ver­si­che­rung zu bekommen, scheint doch schon das Betreten des S04-Trai­nings­ge­ländes jede Mus­kel­faser im Körper zur Rebel­lion zu treiben. So kata­pul­tierte auch diese Vor­be­rei­tung mal wieder eine halbe Stammelf auf das Kran­ken­bett. Jef­ferson Farfan (Knie-OP), Fabian Giefer (Mus­kel­bün­del­riss) und Leon Goretzka (Mus­kel­bün­del­riss) dürften noch länger aus­fallen, Jan Kirchoff und Chin­dedu Obasi ver­su­chen im Grunde seit einem Jahr wieder halb­wegs ihre Körper in den Griff zu bekommen. Bene­dikt Höwedes, Julian Draxler und Klaas-Jan Hun­telaar müssen sich erst noch die WM aus den Köpfen laufen. Soll heißen: Noch bevor Schalke in die Saison startet, ste­cken die Königs­blauen schon wieder mit einem Bein im Schla­massel.

Wäre diese Mann­schaft ein Lied wäre, dann dieses:
Nico Haak – Schmitt­chen Schlei­cher

Schalke, oh Schalke. Deine Fans wissen alle, wie schlimm es um dich steht. Und den­noch fallen sie auch in dieser Saison mal wieder rei­hen­weise vor Ver­zü­ckung in Ohn­macht, wenn du dich durch die Liga würgst und/​oder dich Cham­pions-League-Vier­tel­fi­nale gegen Galatasaray/​Benfica oder Donezk leise ver­ab­schie­dest. Aber wie sagt man so schon: Dat is Liebe. Dat is Schalke!

Text­auszug:
Oh, Schmidt­chen Schlei­cher mit den elas­ti­schen Beinen,
wie der gefähr­lich in den Knien federn kann.
Die Frauen fürchten sich und fangen an zu weinen,
doch Schlei­cher Schmidt­chen schleicht sich immer wieder an.
Dann liegen sie in seinen Armen, den wei­chen,
und flüs­tern: Schmidt­chen, ist das schön, mit dir zu schlei­chen!“

Das 11FREUNDE-Orakel:
Schalkes Vor­be­rei­tung war – wohl­wol­lend for­mu­liert – ein mit­tel­schweres Desaster. Im August konnte man kein Test­spiel gewinnen, im Pokal flog man in der ersten Runde gegen einen Dritt­li­gisten raus und noch vor dem Sai­son­start geis­tert schon wieder das Thema Trai­ner­ent­las­sung durch den Bou­le­vard. Es ist also ordent­lich Druck auf dem Kessel. Ande­rer­seits ist das ja irgendwie jedes Jahr so, wes­wegen aller Grund zur Hoff­nung bleibt, dass sich S04 auch in diesem Jahr von den Groß­klubs vor­führen lassen wird und bei den klei­neren Mann­schaften beständig Punkte sam­melt. Und dass es am Ende wieder für Platz 3 reicht. Oder 4. Oder 12. Oder 15.