Die Young Boys Bern spüren Arnes Atem. Die deutsche Enklave kommt unter der australischen Sonne nicht über ein 0:0 hinaus und Maxi Philipp spielt überraschend noch Fußball! Hier kommen die wichtigsten Ergebnisse vom Wochenende.
Der Fußballgott und seine deutschsprachige Enklave in Down Under tun sich einbeinig schwer gegen den Tabellen-Neunten der Australischen A‑League und Ex-Klub von Edeltechniker Thomas Broich, Brisbane Roar. Western Sydneys Trainer Markus Babbel bringt in der 60. Minute beim Stand von 0:0 Nicolai Müller, dessen sonst so umbremsbarer Offensivdrang nichts am müden Unentschieden ändert. Kurios: Beim Gegner aus Brisbane steht kein einziger Spieler im Kader, der die deutsche Sprache beherrscht.
Für den schweizerischen Meister rund um Nicolas Moumi Ngamaleu und Gaudino Junior gibt es ordentlich eins auf die Mütze. 0:3 gegen den Aufsteiger Servette FC liest sich so semi-okay. Doch keine Panik! Weil der Konkurrent aus Basel nur 1:1 gegen die Mannen des Neuchatel Xamax FCS spielt, bleibt die Tabellenspitze vorerst gesichert. Doch die Young Boys spüren den Atem der Baseler nun genauso intensiv wie Carlos Tevez den von Arne Friedrich bei der WM 2006.
Besser lief es für Thorsten Fink, Lukas Podolski und Vissel Kobe: Dank gewiefter taktischer Anweisungen durch Tüftler-Thorsten schaffen es Andres Iniesta, Thomas Vermaelen und David Villa immerhin noch 2:0 gegen Vegalta Sendai zu gewinnen. Den Fußballprofessor freuts und so zeigt er sich zumindest in seiner Frohmuts-Bekundung gegenüber Lukas Podolski lehrreich.
Ordentlich was los in Casablanca! Während man sich in Berlin fragt, ob »Stimmung« auch entstehen kann, wenn man Pyrotechnik lediglich innerhalb des Blocks zündet, geben die Fans von Wydad AC und Raja im Derby von Casablanca die Antwort: Und wie! Wer das ganze in bewegten Bilder sehen will, hier entlang.
Als es in der 83. Minute zwischen dem AC Milan und Lazio Rom noch 1:1 steht, greift Luis Alberto ganz tief in die Trickkiste und haut mal eben einen No-Look Pass auf Joaquin Correa raus, welcher eiskalt zum 2:1 für Lazio vollendet.
Wieder Italien: Doch weit weniger raffiniert und geistreich, sondern ihren Rassismus offenbarend verhalten sich Anwesende im Stadion von Hellas Verona beim Spiel gegen Brescia Calcio. Dort wird Mario Balotelli in der 54. Minute mit Affenlauten beleidigt. Nach einer zehnminütigen Unterbrechung wird die Partie fortgesetzt und der italienische Verband macht damit deutlich, wie konsequent er es mit seiner neuen »Null Toleranz« gegenüber Rassismus hält. Im Anschluss an die Partie lässt Hellas-Trainer Ivan Juric verlauten, dass es gar keine rassistischen Beleidigungen gegeben habe, schließlich sei er ja selbst ein bekennender Anti-Rassist. Ein weiterer unrühmlicher und alarmierender Spieltag in der Serie A ist damit gespielt.
Abstiegskampf in Russland. Mit von der Partie? Der ehemalige Wunderknabe aus den kostbaren Händen Christian Streichs, Maxi Philipp. Mit einem trockenen 1:1 trennen sich Dinamo Moskau und Akhmat Grozny und verabschieden sich in das wohlverdiente Wochenende. Maxi Philipp kommt übrigens in der 54. von der Bank und gibt damit wenigstens mal ein Lebenszeichen von sich.
Vor leeren Rängen und österreichischem Alpenidyll läuft es für Sturm Graz nicht berauschend. Trotz Namensrecht der Grazer kommt an diesem Samstag die Offensive von Gladbach-Schreck Wolfsberger AC wirbelsturmartig daher. Wie in Gladbach heißt es auch in Graz am Ende 4:0 für die Gäste.