Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Seite 2: Der große Unterschied

Messi nutzte dafür Firmen in Belize, der Schweiz und in Groß­bri­tan­nien, Ronaldo soll wäh­rend seiner Zeit bei Real Madrid rund 138 Mil­lionen Euro über Firmen in den Virgin Islands ver­steuert“ haben. Er kam sogar beson­ders gut weg, denn bis 2015 mussten aus­län­di­sche Profis in den ersten fünf Jahren, die sie in Spa­nien arbei­teten, nur 19,5 Pro­zent Steuern bezahlen. Das Gesetz wurde erlassen, kurz bevor David Beckham nach Madrid wech­selte und ist des­wegen bekannt als Ley Beckham“, also Beckham-Gesetz.

Ronaldo soll des­halb für seine 138 Mil­lionen Euro nur 5,7 Mil­lionen Euro Steuern gezahlt haben, also rund vier Pro­zent. Der Fall von Alonso ist anders. Er nutzte eine Firma auf Madeira, also ein Standort inner­halb der Euro­päi­schen Union, in dem er zwar weniger Steuern als in Spa­nien zahlte, der aber nicht als Steu­er­pa­ra­dies gilt, wie die Virgin Islands. Und der Spa­nier hatte diese Firma und die durch sie gene­rierten Ein­nahmen bei jeder Steu­er­erklä­rung ange­geben. Von einer ver­suchten Ver­tu­schung kann daher, Stand jetzt, wohl nicht gespro­chen werden.

Als Fan wünscht man sich einen Frei­spruch

Alonso wird auch des­halb vor Gericht gehen. Die Chancen auf einen Frei­spruch stehen gut, zumal er bereits vor einigen Jahren in genau diesem Fall frei­ge­spro­chen wurde. Die dama­lige Gene­ral­staats­an­wältin, Con­suelo Madrigal, ver­an­lasste 2016, dass dieser Fall nun neu auf­ge­rollt wird. Der Spa­nier galt immer als der per­fekte Gen­tleman, als einer, der sich nichts zuschulden kommen ließ, der immer fair war.

Als Fuß­ballfan wünscht man sich fast, dass Alonso frei­ge­spro­chen wird. Es ist schon einmal ein gutes Zei­chen, dass er sich, als erster Fuß­baller, auf einen Pro­zess ein­lässt und sich nicht durch irgend­welche undurch­sich­tigen Deals seine Frei­heit erkauft. Aktuell ist Xabi Alonso wieder bei Real Madrid unter Ver­trag, als Jugend­trainer. Dort möchte er den Sprung ins Pro­fi­ge­schäft schaffen.

Karl-Heinz Rum­me­nigge brachte ihn erst vor Kurzem als künf­tigen Bay­ern­trainer ins Gespräch. Sollte er nicht wegen Steu­er­hin­ter­zie­hung ins Gefängnis müssen, spricht wenig gegen eine große Trai­ner­kar­riere. Falls doch, gibt es ja viel­leicht einen großen Verein, der bei sol­chen Straf­taten doch mal ein Auge zudrückt.