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Seite 2: Lewandowski, Pfosten, Lewandowski, Tor!

Doch jetzt, gegen Wolfs­burg, wurde Lewan­dowski zu Wie­der­be­ginn ein­ge­wech­selt. Hinter dem Stoß­stürmer konnten Vidal, Götze und Müller frei wir­beln, nach ein paar Minuten rutschte irgendwie der Ball zu Lewan­dowski: Tor! Aus­gleich! Der ame­ri­ka­ni­sche Sender über­trug noch ein, zwei, drei Wie­der­ho­lungen, im Sta­dion war noch Sta­di­on­spre­cher Ste­phan Leh­mann zu hören. Da stand der Pole schon wieder mit Ball am Fuß an der Straf­raum­kante, zog ab und traf genau ins Eck. Warum nicht gleich so? Erleich­te­rung und Freude ob der Füh­rung machten sich breit. Der Tag nahm doch noch einen posi­tiven Lauf. Anstoß. Wolfs­burg schien aus dem Gegen­treffer gelernt zu haben. Kurz durch­ge­schnauft, kurz den Ball hin und her geschoben. Dann begann Fuß­ball wie am Reiß­brett a la Pep. Neuer, Vidal, Alonso, Boateng, Vidal, Costa, Müller, Götze, Lewan­dowski, Pfosten, Lewan­dowski, Tor! Drei Tore in drei Minuten! So ein­fach, so schnell, und so schön!

Ein Spiel wie eine Folge Die Geis­sens“

Keine zwei Minuten später wurde Dou­glas Costa auf die Reise geschickt, seine Flanke wurde abge­fälscht und lan­dete vor den Füßen von, na klar, Robert Lewan­dowski, der in Bun­des­liga-Logo-Manier zum vierten Mal ein­netzte. Was war denn hier los? Mein Vater kriegte sich vor Lachen nicht mehr ein, ich starrte mit offenem Mund auf den Fern­seher. Nicht mal Lewan­dowski konnte es richtig fassen. Das Spiel war ent­schieden, Wolfs­burg einer Auf­gabe nahe und Bayern tat­säch­lich auch nicht mehr gewillt, ohne Bremse nach vorne zu spielen. Denkste! Dann flankte Götze und – weil ein­fach alles klappte – traf Lewan­dowski per Seit­fall­zieher. Ich blickte nun end­gültig ent­geis­tert drein. Pas­sierte das alles gerade wirk­lich? Fünf Tore in neun Minuten? Sogar Pep Guar­diola konnte es nicht fassen! Die Ame­ri­ka­nerin kam fra­gend zurück ins Zimmer und sah mich fas­sungslos drein­bli­cken und meinen Vater hys­te­risch lachen. What hap­pend?!“, fragte sie. Stille. Nine minutes, five goals!“, gaben wir ungläubig von uns. Wir waren uns noch immer nicht sicher, ob wir nur bei einer Folge Die Geis­sens auf dem Sofa ein­ge­schlafen waren und ein­fach Carmen per­ma­nent schreien hörten. Aber nein, es war Ste­phan Leh­mann und gemeint war Robert Lewan­dowski.

Spä­tes­tens mit diesem Spiel war Lewan­dowski end­gültig bei den Bayern ange­kommen und der FC Bayern nahe an der von Guar­diola ange­strebten Per­fek­tion. Fortan spielte der Pole quasi immer. Die Krö­nung in dieser Saison blieb zwar aus, am Ende wurde nur“ das natio­nale Double gefeiert. In der Cham­pions League schied man trotz zweier her­aus­ra­gender Spiele im Halb­fi­nale gegen Atlé­tico Madrid aus. Guar­diola zog anschlie­ßend weiter und wartet seitdem noch immer auf einen wei­teren Cham­pions-League-Tri­umph. Lewan­dowski ver­ewigte sich mit diesem Fün­fer­pack in den Bayern- und Bun­des­liga-Geschichts­bü­chern. Das Gefühl der Per­fek­tion ist seit diesem Diens­tag­abend in Mün­chen bekannt und ver­leiht dem Verein, vor allem in der Allianz Arena, ein Gefühl der Unbe­sieg­bar­keit. In den letzten fünf Jahren ver­loren die Münchner ledig­lich fünf Bun­des­liga-Heim­spiele. Und heute ist Lewan­dowski defi­nitiv ein Unter­schied-Spieler.