Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Wofür andere Spieler ein Leben lang arbeiten müssen, dafür benö­tigte Mikael Fors­sell gerade mal ein halbes Jahr: Von Januar bis Juni 2003 spielte er für Bourssia Mön­chen­glad­bach und wurde sofort zum Publi­kums­lieb­ling. Dabei war der junge Finne nur vom Lon­doner Nobel­klub Chelsea FC aus­ge­liehen.



Auch heute ist es gang und gäbe, über­flüs­sige Spieler aus­zu­leihen, um ihnen zu mehr Spiel­praxis zu ver­helfen. Wir haben einen Blick darauf geworfen, wer in der letzten Saison zu wem aus­ge­liehen war und wer dabei das Zeug zum neuen Mikael Fors­sell hatte.

Nicht nur in der Bun­des­liga war der VfL Wolfs­burg in der letzten Saison Spit­zen­reiter, son­dern auch in Sachen Spie­ler­leihe. Satte sieben Akteure ver­liehen die Wölfe, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. So spielte sich Cedric Makiadi bei seinem Gast­spiel in Duis­burg in den Fokus von einigen Erst­li­gisten, der SC Frei­burg erhielt am Ende den Zuschlag. 16 Tore schoss der Kon­go­lese in der 2. Liga, was ihm zusammen mit Ben­jamin Auer und Marek Mintal die Tor­jä­ger­krone bescherte.

Die sechs anderen Spieler waren da sehr viel weniger erfolg­reich. 2007 war das Rumänen-Duo Sergiu Radu und Vlad Mun­teanu mit großen Erwar­tungen von Cottbus zu den Nie­der­sachsen gewech­selt, konnte aber nie an seine Glanz­zeiten aus der Lau­sitz anknüpfen. Radu machte in der ver­gan­genen Runde bei seinem Leih­verein Köln 22 Spiele und schoss zwei Tore, Mun­teanu 15 Spiele bei der glei­chen Tref­fer­aus­beute. Beide wurden nun vom neuen Trainer Armin Veh in die zweite Mann­schaft abge­schoben, genauso wie Alex­ander Laas und Mahir Saglik, die beide ver­geb­lich ver­suchten den Abstieg ihrer Teams Arminia Bie­le­feld und dem Karls­ruher SC zu ver­hin­dern.

Andreas Gör­litz, der nach seinem zwei­jäh­rigen Abste­cher in die Fächer­stadt Karls­ruhe nun auch wieder an alter Wir­kungs­stätte ist, wird es schwer haben, beim Rekord­meister Fuß zu fassen. Hatte er doch sogar beim Absteiger aus Karls­ruhe seinen Stamm­platz an Ste­fano Celozzi ver­loren, der seine Stiefel in der kom­menden Runde für den VfB Stutt­gart schnürt. Karl-Heinz-Rum­me­nigge, Vor­stands­vor­sit­zender des FC Bayern, bekräf­tigte am ver­gan­genen Freitag der­weil wei­terhin das Inter­esse an José Bosingwa vom FC Chelsea, womit Gör­litz dann zwei Hoch­ka­räter als Neben­buhler hätte – Philipp Lahm und eben jenen José Bosingwa.

Bou­bacar Sanogo, der damals als Ersatz für Miroslav Klose nach Bremen wech­selte und in der Win­ter­pause 08/09 an die TSG Hof­fen­heim ver­liehen wurde, kehrt nach einem halben Jahr im Außen­dienst wieder zurück an die Weser. Seinen Tor­rie­cher konnte der Mann von der Elfen­bein­küste auch nicht unter Ralf Rang­nick reani­mieren – in 14 Spielen reichte es gerade mal für einen Treffer. Nach einem inten­siven Gespräch mit Thomas Schaaf bleibt Sanogo den Bre­mern vor­erst weiter erhalten und erteilte dem fran­zö­si­schen Erst­li­gisten FC Tou­louse, der an Sanogo Inter­esse bekun­dete, eine Absage. Ob es für einen Stamm­platz rei­chen wird, ist mehr als frag­lich.

Die beiden Leih­gaben Zé Roberto II und Albert Streit kehren im Dop­pel­pack auf Schalke zurück. Zé Roberto II, der sein Glück in der Heimat suchte, kam bei seinem Inte­rims­verein Fla­mengo RJ auf nur drei tor­lose Ein­sätze. Albert Streit hin­gegen durfte sich zwi­schen­zeit­lich das Trikot der Ham­burger Ama­teure über­streifen und sam­melte Spiel­praxis, ehe er zu den Profis zurück­kehrte.

Ähn­lich wie Cedric Makiadi spielte auch Änis Ben-Hatira beim MSV Duis­burg wieder eine grö­ßere Rolle als bei seinem alten Verein. Im Winter vom Ham­burger SV an die Zebras ver­liehen, machte das Mit­tel­feld­ta­lent 13 Spiele und schoss dabei 2 Tore. Noch erfolg­rei­cher ver­lief die U21 Euro­pa­meis­ter­schaft. In vier der fünf Spiele stand er auf dem Platz, am Ende stand bekann­ter­maßen der Titel für die Junioren. Nicht nur des­halb ist der MSV an einer Aus­deh­nung der Leihe inter­es­siert.

Ein Bäum­chen-Wechsel-Dich-Spiel haben die beiden Grie­chen Angelos Cha­ris­teas und Theo­fanis Gekas hinter sich. Weil der eine, Gekas, im Winter von Lever­kusen an Ports­mouth aus­ge­liehen wurde, kam der andere, Cha­ris­teas, von Nürn­berg zur Werkself. Wäh­rend Cha­ris­teas immerhin 13 Spiele absol­vierte, kam Gekas genau auf einen ein­zigen Ein­satz in der eng­li­schen Pre­mier League. Aller­dings stehen seine Chancen in dieser Saison wieder mehr Ein­satz­zeit zu bekommen besser: Sein Team­kol­lege Patrick Helmes hat sich das Kreuz­band gerissen und neben Stefan Kieß­ling stehen Trainer Jupp Heyn­ckes nur noch die beiden Youngster Eren Der­diyok und Richard Sukuta-Pasu als Stürmer zur Ver­fü­gung.

Wie die Ein­satz­chancen für Cha­ris­teas stehen ist noch nicht abzu­sehen, aller­dings könnte er in der kom­menden Saison wieder auf seinen ehe­ma­ligen Arbeit­geber treffen. So erging es auch Mikael Fors­sell, der inzwi­schen in Diensten von Han­nover 96 steht. Am 4. Spieltag der ver­gan­genen Spiel­zeit traf er auf seine alte Liebe aus Glad­bach – und kannte keine Gnade: den End­stand zum 5:1 ver­wan­delte er per Foul­elf­meter.